27.03.2019

CH Media

Gewerkschaft vermisst publizistisches Ziel

Nach dem Abbau bei den Sonntagstiteln und im Bereich Radio und TV wird Kritik an der Umstrukturierung laut.
CH Media: Gewerkschaft vermisst publizistisches Ziel
Die Gewerkschaft Syndicom schreibt in einer Stellungnahme, ein publizistisches Ziel hinter diesen Umstrukturierungen sei nicht ersichtlich. (Bild: CH Media)

Nachdem der fusionierte Grossverlag CH Media erst letzte Woche «die Massenentlassung auf den Redaktionen seiner Sonntagstitel eingeleitet hatte», folgt nun der nächste Personalabbau: Der Konzern entlässt mehrere Mitarbeitende im Radio- und Fernsehbereich (persoenlich.com berichtete). Ein publizistisches Ziel dieser Umstrukturierungen sei nicht ersichtlich, schreibt Syndicom in einer Mitteilung. Die Gewerkschaft fordert CH Media dazu auf, zu zeigen, «dass der Konzern eine Strategie für die Zukunft hat».

CH Media baue beinahe wöchentlich in verschiedenen Abteilungen Personal ab. «Weder diese Salamitaktik noch der wohlklingende Projekttitel ‹Kolumbus› für die Umstrukturierung können verschleiern, was CH Media im Moment durchführt: eine gigantische Abbauübung, bislang ohne ersichtliches publizistisches Konzept», so Syndicom weiter. 200 von 2000 Stellen will das Unternehmen streichen. Wie das gehen soll, ohne die Qualität und lokale Verankerung zu beeinträchtigen, hätte CH Media bislang nicht aufzeigen können, schreibt die Gewerkschaft. Syndicom anerkenne die Anstrengungen, konzernintern Stellen möglichst ohne Entlassungen abzubauen. Mehr als die Hälfte des bisherigen Abbaus sei über natürliche Fluktuationen erfolgt.

Aber: Spannend und aktuell berichten, nah bei den Menschen und Themen in der jeweiligen Region – das gehe nur mit motivierten und kompetenten Mitarbeitenden. Sie seien es, die CH Media ausmachen würden. «Die Konzernleitung muss den Angestellten jene Wertschätzung zukommen lassen, die sie verdienen. Diese Menschen haben ein Recht, zu wissen, wohin die Reise mit ‹Kolumbus› gehen soll. CH Media steht hier in der Verantwortung, offen zu kommunizieren», heisst es. (pd/cbe)


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren