26.09.2019

Keystone-SDA

Impressum kritisiert das neuste SDA-Sparpaket

Impressum befürchtet eine Abwärtsspirale: Wenn nun erneut in der Grössenordnung von rund 800'000 Franken gespart werden müsse, so liege dieses Mal das Potenzial bei den Führungskräften.
Keystone-SDA: Impressum kritisiert das neuste SDA-Sparpaket
Wenn noch mehr gespart wird, fehlt der Saft: Eine Orange auf dem Pult eines Redaktors der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Hauptsitz in Bern-Wankdorf, aufgenommen am 28. Januar 2019. (Bild: Keystone/Gaëtan Bally)

Impressum, der Berufsverband der Journalistinnen und Journalisten, kritisiert das neueste Sparpaket bei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und bezeichnet Entlassungen als nicht zielführend. Ein weiterer Stellenabbau sei mit dem Qualitätsanspruch des Unternehmens nicht zu vereinbaren.

Das Sparpotenzial beim Personal sei ausgeschöpft, teilte Impressum am Donnerstag mit. Das im letzten Jahr angestrebte Sparziel von 36 Vollzeitstellen sei sogar übertroffen worden. Wenn nun erneut in der Grössenordnung von rund 800'000 Franken gespart werden müsse, wie persoenlich.com berichtet hatte, so liege dieses Mal das Potenzial bei den Führungskräften, die im letzten Jahr vom grossen Einschnitt verschont geblieben seien.

Weiterhin gilt ein Einstellungsstopp

Die Sparmassnahmen sind laut Impressum nicht unausweichlich. Zuerst sei die Einnahmeseite des Unternehmens unter Einbezug des Personals genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Nachrichtenagentur schreibe dank der Hilfe des Bundes schwarze Zahlen.

Der Verwaltungsrat hatte vergangene Woche das Rahmenbudget 2020 verabschiedet. Er bezeichnete dabei Personalmassnahmen als unumgänglich, trotz positiver Resonanz der Kunden zum neuen Tarifmodell und Lichtblicken im Corporate Content.

Die Umsetzung dieser Massnahme soll auf die Gesamtunternehmung verteilt werden und nicht nur die Redaktion betreffen. Die natürliche Fluktuation will der Verwaltungsrat dabei weit möglichst berücksichtigen. Der grundsätzliche Einstellungsstopp gilt nach wie vor. (sda/eh)


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KOMMENTARE

Hardy Jäggi
27.09.2019 09:32 Uhr
Der Verwaltungsrat und damit die Verleger fahren ihre eigene Nachrichtenagentur an die Wand. Wenn das so weiter geht, löscht die letzte Schweizer Nachrichtenagentur bald einmal ihre Lichter. Unglaublich wie die Verleger seit Jahren einen Fehler nach dem anderen begehen und noch immer nicht gelernt haben. Zuerst verpassen sie die Abwanderung von Inseraten ins Internet, dann verscherbeln sie ihren teuren Content gratis im Web und jetzt beerdigen sie auch noch die günstigste Möglichkeit der Nachrichtenbeschaffung und -aufbereitung.
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