07.08.2022

Kosovo

Kremlnahe Journalistin muss das Land verlassen

Die Behörden des Kosovos haben Darja Aslamowa des Landes verwiesen. Die russische Journalistin gilt als linientreue Propagandistin.

Die kosovarischen Behörden haben die kremlnahe russische Journalistin Darja Aslamowa zur unerwünschten Person erklärt, schrieb Innenminister Xhelal Svecla am Sonntag auf seiner Facebook-Seite.

Aslamowa arbeitet für die russische Boulevardzeitung Komsomolskaja Prawda und gilt als linientreue Propagandistin der russischen Seite im Ukraine-Krieg. Sie war am Samstag bei der Einreise aus Serbien ins Kosovo von kosovarischen Sicherheitsbeamten vorläufig festgenommen worden. Am Sonntag verliess sie das Kosovo und erreichte wieder Serbien, hiess es. Sie sei auf Recherchereise in der Region gewesen, teilte das Blatt auf seiner Internetseite mit.

Das heute fast ausschliesslich von Albanern bevölkerte Kosovo gehörte einst zu Serbien. 2008 erklärte es sich für unabhängig. Serbien, Russland, China und einige EU-Länder wie Spanien und Griechenland erkennen die Eigenstaatlichkeit nicht an. Zwischen dem von Russland unterstützten Serbien und dem Kosovo kommt es immer wieder zu Spannungen. Erst vor einer Woche hatten ethnische Serben im Nordkosovo Barrikaden errichtet, um gegen neue Regeln für die Einreise ins Kosovo zu demonstrieren. Die Regierung im Kosovo verschob nach einer diplomatischen Intervention der USA die Umsetzung der neuen Regeln um einen Monat.

Aslamowa wollte dem Vernehmen nach in das fast ausschliesslich von Serben bewohnte Gebiet um Nord-Mitrovica reisen. Die Serben versuchen sich dort mit aktiver Hilfe seitens der Belgrader Behörden der Oberhoheit des kosovarischen Staates zu entziehen. (sda/dpa/mj)



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