16.06.2022

Tamedia

Marco Keller wechselt zu Swiss Badminton

Der Sportjournalist und Buchautor beginnt im September als Kommunikationsleiter beim Badmintonverband. Einer der Gründe des Wechsels war für Marco Keller, dass sich die Rahmenbedingungen im Journalismus in den letzten Jahren «negativ verändert» hätten.
von Tim Frei

Der langjährige Sportjournalist Marco Keller hat per Ende August bei Tamedia gekündigt. Danach beginnt er eine neue Herausforderung als Kommunikationschef von Swiss Badminton. Gegenüber persoenlich.com sagt er: «Ich hatte schon länger einen Perspektivenwechsel ins Auge gefasst – aus mehreren Gründen.» Erstens sei er schon seit über 25 Jahren und damit sehr lange als «klassischer» Journalist im Geschäft. Zweitens würde der Wechsel «ganz neue Einblicke» erlauben. «Drittens auch, weil sich die Rahmenbedingungen im Journalismus in den letzten Jahren negativ verändert haben und ich da keine Trendwende zum Positiven erwarte.»

passfoto Kopie

Er sei schon lange vom Badmintonsport fasziniert und habe früher auch selber auf «relativ bescheidenem» Niveau einige Turniere gespielt und sogar gewonnen. «Deshalb hat dies ideal gepasst», so Keller weiter: «Ich möchte als Teil eines dynamischen und motivierten Teams mithelfen, einer international sehr bekannten Sportart auch hierzulande zu mehr Visibilität zu verhelfen.» Er sei überzeugt, dass da einiges möglich sei.

Und dennoch: Inwiefern ist es ihm schwergefallen, den Sportjournalismus nach so langer Zeit zu verlassen? Keller gesteht: «Ein Teil weint immer etwas mit bei einem solchen Entscheid – vor allem wegen der Kolleginnen und Kollegen, die ich verlassen werde.» Er habe in all den Jahren sehr viele «Top-Persönlichkeiten» kennenlernen dürfen, sei es früher bei der Sportinformation (Anm. d. Red.: heute SDA Sport) oder nun bei Tamedia. Sonst verneint er die Antwort auf die Frage, denn: «Ich durfte viel mehr erleben, als ich je gedacht hatte. Ich freue mich nun sehr auf diese neue Herausforderung. Und auch hier auf sehr viele coole und inspirierende Erlebnisse und Begegnungen.»

Bücher über Federer und prägende Sportlerinnen

Keller schreibt seit Oktober 2013 als Sportredaktor im Teilzeitpensum für Tamedia. Zuerst berichtete er für knapp zwei Jahre für die Berner Zeitung über den FC Thun. Seit Juni 2015 schreibt er für den Tages-Anzeiger und die SonntagsZeitung über Themen wie Eishockey, Olympische Spiele und verschiedene kleinere Sportarten, gelegentlich auch Fussball. Von 1997 bis 2013 hatte er als Redaktor der Sportinformation (Si) gearbeitet. In dieser Zeit begleitete er sieben Olympischen Spiele, wobei er sechs Mal die Projektleitung hatte. Zudem berichtete er über mehr als 40 Grand-Slam- und weitere internationale Tennis-Turniere – und war an mehreren Eishockey-Weltmeisterschaften dabei. Vor seiner Zeit bei der Si war er fixer Betreuer des EV Zug für das Vaterland und den Zuger Split.

Der 51-jährige Keller, der auch Buchautor ist, hat folgende Bücher geschrieben: «Jubeljahre: Die goldene Ära des Schweizer Tennis» (2013, mit Sportjournalist Simon Graf); «Federer Forever» (2019, deutscher Teil, zusätzlich zur französischen Basisversion); «Frauenpower – die 30 prägendsten Schweizer Sportlerinnen der letzten 50 Jahre» (2021, mit der Sportjournalistin Monica Schneider und dem Sportjournalisten Peter M. Birrer).



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