22.07.2022

Tamedia

«Meine Familie bleibt in der Schweiz»

Christoph Zimmer, Chief Product Officer von Tamedia, wird per 1. November neuer Leiter Produktentwicklung der deutschen Spiegel-Gruppe. Nach 16 Jahren verlässt er damit das Zürcher Medienhaus. Was ist es, das den 45-Jährigen nach Hamburg lockt?
Tamedia: «Meine Familie bleibt in der Schweiz»
Christoph Zimmer (45) ist seit 2019 Chief Product Officer bei Tamedia und seit 2020 Mitglied der Geschäftsleitung. (Bild: Tamedia)

Herr Zimmer, Sie werden Leiter Produktentwicklung bei der Spiegel-Gruppe (persoenlich.com berichtete). Warum haben Sie sich entschieden, Tamedia zu verlassen?
Ich glaube, viele Medienmacherinnen und Medienmacher träumen davon, einmal für den Spiegel zu arbeiten. Ich lese ihn seit meiner Jugend und bin beeindruckt, wie sich der Spiegel in den letzten Jahren entwickelt hat. Das ist es ja meist, was gute Medien auszeichnet: eine Geschichte, die manchmal weiter und manchmal weniger weit zurückreicht und ein Team, das in der Gegenwart einen guten Job macht. Beides scheint mir beim Spiegel gegeben. Und ich hatte eine lange und sehr erfolgreiche Zeit bei Tamedia, einem Unternehmen, dem ich immer verbunden bleiben werde.

Sie waren 16 Jahre bei Tamedia. Hat Ihnen das den Entscheid erleichtert oder erschwert?
In so vielen Jahren lernt man sehr viele Menschen kennen und schätzen, vom Hausdienst bis zu meinen engsten Team-Kolleginnen und -Kollegen. Deshalb fällt es mir natürlich schwer, ihnen allen Tschüss zu sagen. Aber die Geschichte von Tamedia geht ja zum Glück auch ohne mich weiter.

«Es entsteht gerade so viel Neues wie noch selten zuvor»

Welche Perspektiven sehen Sie bei der Spiegel-Gruppe?
Mein Eindruck ist, dass sich die Medienlandschaft wie die meisten digitalen Märkte noch stärker ausdifferenzieren wird: die nationalen Marken auf der einen Seite, die regionaleren oder klar spezialisierten Medien auf der anderen, Abo-Modell hier, Gratisangebote dort. Gleichzeitig entsteht gerade so viel Neues wie noch selten zuvor. Wenn der Spiegel weiterhin so vieles richtig macht wie bisher, ist er in einer hervorragenden Position, sich noch deutlicher als das reichweitenstärkste Qualitätsmedium in Deutschland zu positionieren und das erfolgreiche Abo-Wachstum fortzusetzen.

Was kann der Spiegel von Tamedia im Produktbereich lernen?
Ich werde mich hüten, meinen zukünftigen Kolleginnen und Kollegen aus der Ferne Ratschläge zu geben. Darauf hätte nun wirklich niemand gewartet.

Sie werden in einer Co-Leitung eng mit Torben Sieb zusammenarbeiten. Wie werden Sie sich die Aufgaben aufteilen? Konnten Sie sich dazu schon austauschen?
Ja, ich kenne und schätze Torben. Er wird in der gemeinsamen Leitung eher die Vertriebsperspektive einbringen, ich mehr die Produktsicht. Wir werden eng zusammenarbeiten, auch mit vielen weiteren Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion und der ganzen Spiegel-Gruppe.

Werden Sie mit Ihrer Familie nach Hamburg ziehen? Nach was für einer Unterkunft suchen Sie?
Meine Familie bleibt in der Schweiz, und ich werde rund die Hälfte der Zeit in Hamburg, die Hälfte der Zeit aus der Schweiz arbeiten, so ist zumindest der Plan. Deshalb suche ich in Hamburg nur eine Zweitwohnung.


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