10.04.2018

Online-Reichweiten

NZZ steigert sich im Web – Tagi online verliert

Die Zeitungen und Zeitschriften in der Deutschschweiz konnten ihre Online-Reichweiten im letzten Jahr tendenziell erhöhen – allerdings nicht alle. Ausnahmen sind «Tagi», «Blick am Abend», «Handelszeitung» oder «Annabelle». Ein Überblick in Grafiken.
Online-Reichweiten: NZZ steigert sich im Web – Tagi online verliert
Zehn Prozent mehr Onlineleser als vor einem Jahr: Eine Frau konsumiert News über die NZZ-App. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)
von Michèle Widmer

Während die Verlagshäuser im Print mit Leserschwund kämpfen, erreichen sie mit ihren Onlineangeboten zunehmend mehr Nutzerinnen und Nutzer. Dies zeigt die aktuelle Intermedia-Studie Total Audience der Wemf AG für Werbemedienforschung. Die Daten zum Webangebot basieren auf der Studie Net-Metrix Profil, welche von Anfang April 2017 bis Ende Juni 2017 erhoben wurde.

Im Vergleich zur Vorjahresstudie besonders gut geschlagen haben sich die Tageszeitungen der NZZ-Mediengruppe. Die «Luzerner Zeitung» steigerte die Zahl der Webnutzer innert Jahresfrist um 20 Prozent auf 56’000 am Tag. Das «St. Galler Tagblatt» erreichte online täglich neu 46’000 Menschen (+9 Prozent) und die «Neue Zürcher Zeitung» deren 175’000 (+10 Prozent).

Weniger erfreulich sind die aktuellen Zahlen für den «Tages-Anzeiger», welcher im Web 12 Prozent der Reichweite verloren hat. Neu erreicht das Portal 228’000 Unique User per Day im Vergleich zu 258’000 vor einem Jahr. Damit rücken die Onlineplattformen der beiden Qualitätszeitungen in punkto Online-Reichweite näher aneinander heran. Die NZZ hatte 2012 und der Tagi Ende 2013 eine Bezahlschranke eingeführt. Auch der «Blick am Abend» vermochte den Leserschwund im Print nicht aufzufangen. Täglich klickten sich im Erhebungszeitraum 119'000 Nutzerinnen und Nutzer auf das Onlineportal – 8 Prozent weniger als im Vorjahr.



 

Das Tamedia-Blatt «20 Minuten» ist online genauso erfolgreich wie im Print. Auch wenn die Marke im Web nicht weiter wachsen konnte, bleibt 20min.ch mit 940’000 täglichen Usern das reichweitenstärkste Portal der Schweiz. Auf Platz zwei steht der «Blick» mit 697'000 täglichen Onlinelesern. Als einziges Medium in der Schweiz wird er stärker online gelesen als auf Papier. (Link)

 


Beim Blick auf die deutschschweizer Magazine fällt das Ergebnis durchmischt aus. Die meisten Onlineleser hat das Tamedia-Magazin «20 Minuten Friday» mit 399’000 (+7 Prozent). Dies sind fast genauso viele wie im Print, wo das Tamedia-Produkt eine Reichweite von 404'000 aufweist. Auch das «Migros Magazin» konnte im Web einen Schritt vorwärts machen und die wöchentliche Nutzerzahl steigern (110’000/+9 Prozent). Am stärksten verloren haben die «Handelszeitung» und die «Coopzeitung». 60’000 Nutzerinnen und Nutzer in der Woche klickten sich im Erhebungszeitraum auf dem Onlineportal der Wirtschaftszeitung ein (-10 Prozent). Beim Detailhändler waren es 107’000 (-8 Prozent)
.



Auch die «Annabelle» verliert im Web Leserinnen und Leser. 159'000 Personen konsumierten die Zeitschrift monatlich online. Dies sind 7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Knapp zulegen konnte hingegen das digital sehr reichweitenstarke Magazin «Beobachter».


Lesen Sie zu diesem Thema auch die Artikel «Welche Blätter Leser einbüssen, welche zulegen» und «Wie viele Doppelleser die Medienmarken haben».



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