Seit 20 Jahren steht Patrick Hässig schon vor diversen Radiomikrofonen, seit August 2013 vor jenem von Energy Zürich. Dort moderiert er abwechselnd mit Roman Kilchsperger die Sendung «Energy Mein Morgen» und ist zudem Leiter Unterhaltung (persoenlich.com berichtete).
Im September ist mit dieser Regelmässigkeit Schluss. «Ich spüre seit einiger Zeit, dass ich nochmal etwas ganz anderes im Leben machen möchte», sagt Hässig auf Anfrage. So kurz vor den Vierzig wolle er «dä Hebel nomal umätue». Mit gutem Gewissen mache er das jetzt. «In den letzten 20 Jahren Radio durfte ich die für mich tollsten Radioshows moderieren. Und mit Energy Zürich die Nr. 1 der Privatradios zu werden, war schon toll», sagt der 38-Jährige. So sei nun der Moment perfekt: «Ich steige oben aus. Jetzt, wo es mir immer noch Spass macht und ich auf dem Höhepunkt aufhören kann.»
Es folge nun ein «180-Grad-Wechsel», wie der Zürcher zu persoenlich.com sagt: «Ich beginne ab September mit einem dreijährigen Studium zum diplomierten Pflegefachmann HF im Waidspital in Zürich.» Seit er vor fünf Jahren seinen Zivildienst-Einsatz im Spital absolviert habe, hätten ihn die Thematiken Medizin, Pflege, Menschen et cetera nicht mehr losgelassen.
2012 war Hässig Gast bei «G&G Weekend» und erzählte über ebendiesen Zivildienst-Einsatz:
«Ich habe meinen Traum gelebt»
Nach 20 Jahren Radiomachen, davon knapp zehn Jahre als Morgenshow-Moderator, bleiben viele Erlebnisse in Erinnerung. «Ich habe meinen Traum gelebt. Die vielen Leute durch das Radio zu unterhalten, zu informieren und emotional zu berühren, ist grossartig», so Hässig begeistert. Die unzähligen Interviews mit Weltstars wie Rihanna, James Blunt, Pink, Anastacia, Take That oder 50 Cent werde er nie vergessen. «Oder auch die Moderation von Events wie ein Energy Air im Stade de Suisse vor 40’000 Zuschauern löst bei mir – jedes Mal wenn ich daran denke – Hühnerhaut aus», so der nebenberufliche Tambour-Lehrer.
Vermissen wird Hässig ab diesem Herbst die «tollen Live-Momente, die es im Radio gibt. Die unvorhergesehenen Situationen am Sender, das Lächeln von Moderationspartnerin Fabienne Wernly und den ersten Kaffee um 3.15 Uhr». Und was wird er nicht vermissen? «Wenn frühmorgens der Kaffeebohnenbehälter leer ist.»
Abschied im Stade de Suisse
Seinen letzten Einsatz für den Radiosender als Morgenshow-Host hat Hässig am Energy Air im Stade de Suisse in Bern. Dieses Open Air wird er am 2. September moderieren. «Im Anschluss stehe ich weiterhin als Freelancer bei Energy für TV- und Showmoderationen sowie für einzelne Radio-Sendungen zur Verfügung.» Seine Stimme wird also auf dem Sender nicht ganz verstummen.
Hässig startete seine Radiokarriere 1997 beim Radio Unispital. Es folgten fünf Jahre bei Radio Sunshine. Von 2004 bis 2005 war er bereits ein erstes Mal bei Energy Zürich, als Stellvertreter von Kilchsperger. Danach wechselte er zum damaligen DRS 3/Virus als Hitparaden-Moderator und Musikproduzent. 2008 wurde er das Morgen-Aushängeschild bei Radio 24, später auch Moderationsleiter, bevor er 2013 wieder zu Energy Zürich wechselte. Zudem war Hässig unter anderem auch Gastgeber der SRF-Sendung «Weniger ist mehr». 2014 wurde die Quizshow abgesetzt.