Journalist Rico Bandle, der die erste Talksendung von Roger Schawinski auf «Blue Zoom» vorab sehen konnte, zieht in der SonntagsZeitung unter dem Strich ein positives Fazit: Es sei eine höchst vergnügliche halbe Stunde, die der Medienpionier abliefere. «Und Schawinski legt ein Tempo vor, das die SRF-Konkurrenz ‹Gredig direkt› wie Zeitlupenfernsehen aussehen lässt. Nun muss Schawinski das Niveau nur noch halten.»
Bandle betonte in seiner Sendungskritik mit dem Titel «Auf Kuschelkurs mit Toni Brunner» jedoch, dass Schawinski «erstaunliche Sympathien» für den ehemaligen SVP-Parteipräsidenten gezeigt habe. Die beiden seien wie Kumpels, die sich gegenseitig hochnehmen, aber zutiefst schätzen würden, so der Journalist.
Dies zeigt sich beispielsweise an diesem Dialog: «Wie erlebst du im Toggenburg den Klimawandel?», fragte Schawinski – worauf Brunner sagte: «Er ist perfekt. Ein bisschen wärmer, etwas mehr Frühling, etwas weniger Schnee. Wenn das Klimawandel ist, dann nehme ich ihn.» Dazu schreibt Bandle: «Brunner, immer mit einem spitzbübischen Lächeln im Gesicht, antwortet dermassen gewitzt, dass Schawinski sich gar nicht empören kann – und zuweilen gar das Kontern vergisst.»
«Das Duell mit Gredig ist eröffnet»
Reza Rafi, stellvertretender Chefredaktor des SonntagsBlicks schreibt in seiner Kritik: «Bahnbrechende Einsichten gewinnt der Zuschauer nicht, doch schliesst Schawinskis Einstand mühelos an früher an.» Die zweijährige Bildschirmpause sei ihm nicht anzumerken. «Das Duell mit Gredig ist eröffnet – Vorteil Schawinski», betont Rafi im SoBli.
Brunner würde Schawinski nur in einem Punkt enttäuschen, wie es in der Zeitung weiter heisst: Trotz aller Versuche des Medienpioniers dementiere der frühere SVP-Nationalrat jegliche Absichten, nach Bundesbern zurückzukommen: «Ich bin nicht gegangen, um wiederzukommen.» (tim)
Sonntags, 18 und 20 Uhr, auf «Blue Zoom» und als Podcast