15.07.2024

Radiozahlen

So begründet SRF den Rückgang

Die neusten Zahlen von Mediapulse weisen für Radio SRF 1 einen signifikanten Verlust aus. Doch ein Blick auf die Zahlen der letzten Jahre zeigt, dass es sich dabei um einen allgemeinen Trend handelt.
Radiozahlen: So begründet SRF den Rückgang
Radio SRF 1 sendet seit rund zwei Jahren aus der Radio Hall am Standort Leutschenbach. Im Bild Moderator Michael Brunner am Sendepult. (Bild: Keystone/Oscar Alessio)

Der jüngste Reichweitenrückgang bei Radio SRF 1 war in der Auswertung von persoenlich.com nur eine Randnotiz – der Fokus lag auf den Privatsendern. Der SRG-Sender Radio SRF 1 wurde im ersten Halbjahr 2024 von 1,083 Millionen Hörerinnen und Hörern täglich eingeschaltet – 95'000 weniger als noch im ersten Halbjahr 2023. Dies wurde von der Forschungsstelle Mediapulse als signifikanter Verlust ausgewiesen. Unter einigen SRF-Mitarbeitenden und in radioaffinen Kreisen sorgte der Rückgang von rund acht Prozent innerhalb eines Jahres für Gesprächsstoff. Was war passiert?

Bei SRF hiess es am Montag auf Anfrage von persoenlich.com: «Es ist bekannt, dass die Reichweiten der linearen Medien kontinuierlich abnehmen. Davon sind auch die Radiosender von SRF betroffen.» Tatsächlich ist es so – um beim Beispiel Radio SRF 1 zu bleiben –, dass der Flaggschiff-Sender seit der Einführung des neuen Messsystems im Jahr 2018 bislang rund 25 Prozent seiner Hörerinnen und Hörer verlor.


Doch diese Zahlen bewegen sich im Rahmen des Radio-Gesamtmarkts, also SRG-Sender, Schweizer Privatsender und Sender aus dem Ausland zusammengezählt. Gesamthaft verloren die Radiosender in der Deutschschweiz seit 2018 rund 28 Prozent ihrer Hörerinnen und Hörer.

SRF schreibt den Rückgang der Sendetechnologie DAB+ zu: «Die Verbreitung der DAB+-Technologie nimmt weiter zu, und die Schweizer Haushalte können so heute viel mehr Sender empfangen als früher.» Das Medienkonsumverhalten der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer verändere sich. «Deshalb ist es wichtig, dass SRF sich daran anpasst und seine Inhalte auch über digitale Kanäle verbreitet und gleichzeitig ein möglichst grosses Publikum weiterhin über die linearen Kanäle erreicht. So ist die News-App heute unser wichtigster Newskanal», so die Medienstelle.

Spannend werden die Zahlen des ersten Semesters 2025 sein. Ende 2024 zieht die SRG nämlich der UKW-Verbreitung den Stecker (persoenlich.com berichtete).


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