04.10.2023

Reichweitenstudien

So viele lesen NZZ, SoBli oder Beobachter

Die gedruckte Schweiz am Wochenende hält sich mit über einer Million Leserinnen und Lesern auf dem Reichweiten-Thron. Erstmals weist die Wemf wieder Crossmedia-Zahlen aus: Blick und 20 Minuten erreichen mehr Web- als Printnutzer. Beim Tagi nutzen 15 Prozent beide Kanäle.
Reichweitenstudien: So viele lesen NZZ, SoBli oder Beobachter
Nur 10 Prozent der Menschen in der Schweiz nutzen laut der Wemf täglich sowohl Print- als auch Onlineangebote von Medien. (Bild: Keystone/Christian Beutler)

Insgesamt 4,6 Millionen Menschen nutzen täglich eine Schweizer Medienmarke, sei es auf Papier oder digital. Diese Zahl liefert das Medienforschungsunternehmen Wemf basierend auf den am Dienstag publizierten Reichweitenstudien Basic und Total Audience. Bei den gedruckten Zeitungen hat nach wie vor die Schweiz am Wochenende die Nase vorn. Mit über einer Million Leserinnen und Lesern ist der CH-Media-Titel die mit Abstand meistgelesene Publikation der Deutschschweiz. Auf Platz zwei liegt das Pendlerblatt 20 Minuten mit 864’000 Leserinnen und Lesern in der Deutschschweiz. Markant weniger Menschen, aber dennoch 320’000, erreicht die Zeitung Nordwestschweiz. Danach folgen der Tages-Anzeiger von Tamedia mit 309’000 Reichweite und der Blick mit 292’000 Reichweite. Die Neue Zürcher Zeitung zählt 245’000 Leserinnen und Leser.  

Die Reichweitenzahlen der aktuellen Mach-Basic-Studie basieren auf dem Erhebungszeitraum April 2021 bis März 2023. Dazu wurden in der Deutschschweiz über 21’000 Personen ab 14 Jahren telefonisch und online befragt. Für die aktuelle Studienausgabe hat die Wemf eine neue Studienmethodik angewendet, sodass ein Vergleich mit den Zahlen aus den Vorjahren nur bedingt möglich ist.

Nebst der Print-Reichweitenstudie hat die Wemf nun in Kooperation mit Mediapulse erstmals wieder die Studie Total Audience publiziert. Sie zeigt die kumulierten Reichweiten von Print und Online und gibt Auskunft über die crossmediale Nutzung von verschiedenen Medienmarken. Die kombinierten Markenreichweiten von Schweizer Medien liegen deutlich über den Reichweiten der einzelnen Kanäle Print und Online, wie die Wemf schreibt. Wie die aktuellen Zahlen zeigen, nutzen durchschnittlich nur 10 Prozent der Menschen täglich sowohl das Print- als auch das Onlineangebot von Schweizer Medien. 

Aktuell werden knapp über zehn Titel aus der ganzen Schweiz in der Crossmedia-Studie publiziert. Die Ergebnisse zeigen: 20 Minuten erreicht in der Deutschschweiz eine kumulierte Leserschaft von über 1,5 Millionen. Bei Blick liegt diese Zahl etwas tiefer bei 975’000. Die beiden Medienmarken von TX Group und Ringier trumpfen bei den Nutzerinnen und Nutzern vor allem im Web. Sie erreichen mit ihren digitalen Angeboten eine höhere Reichweite als mit den gedruckten Ausgaben (siehe Grafik unten). Der Tages-Anzeiger zählt über beide Kanäle hinweg eine Leserschaft von 432’000. Die Basler Zeitung hat eine solche von 112’000. Die Zahl der Doppelleser liegt bei den genannten Titeln zwischen 9 und 15 Prozent.

Für die Sonntagszeitungen liegen keine kumulierten Reichweitenzahlen vor. Zwar ist der SonntagsBlick in der Crossmedia-Studie aufgeführt, nennt dort allerdings die Onlinezahlen von Blick.ch. Diese lassen aber keine Rückschlüsse auf die Onlinezahlen vom SonntagsBlick zu.

Der Tamedia-Titel SonntagsZeitung steht in der Kategorie Sonntagspresse an der Reichweitenspitze (468’000). Danach kommt der SonntagsBlick mit 338’000 und die NZZ am Sonntag mit 336’000 Leserinnen und Lesern. 

Bei den Magazinen und Wochenzeitungen überraschen die Spitzenplätze nicht. Hier stehen seit Langem die Titel der Grossverteiler Coop und Migros mit grossem Abstand zuoberst. Die Coopzeitung erreicht über 2,5 Millionen Leserinnen und Leser, beim Migros-Magazin sind es mit über 2,2 Millionen etwas weniger.

Bei den Wirtschaftszeitschriften zählt die Bilanz eine Reichweite von 109’000. Die Handelszeitung zählt 56’000 Leserinnen und Leser. Die politisch positionierten Zeitschriften Weltwoche und WOZ erreichen 133’000 beziehungsweise 91’000 Leserinnen und Leser.

Die Wemf-Studien erscheinen zweimal im Jahr. Im Frühling 2024 werden die Printreichweiten der verschiedenen Medientitel wieder mit früheren Studien vergleichbar sein.


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