von Michèle Widmer
Im letzten Herbst hat die «SonntagsZeitung» neue Kolumnisten an Bord geholt: «Markus Somm und Tamara Funiciello lösen Susanne Hochuli und Reiner Eichenberger ab», wie Armin Müller, Mitglied der Chefredaktion Tamedia, in der Ausgabe vom 11. November schreibt. Gleichzeitig wurde die Rubrik «Schlagzeilen» auf die Doppelseite «Standpunkte» im Fokus-Bund verschoben. Doch die Medienkolumne «Medienmacher» suchten die Leserinnen und Leser in dieser Ausgabe vergeblich.
Wie Müller auf Anfrage von persoenlich.com nun bestätigt, hat die «SonntagsZeitung» die Medienkolumne im November eingestellt. «Das war ein Entscheid von Chefredaktion und Redaktionsleitung, nicht von Tamedia», fügt er an und begründet: «Die damalige Umstellung hat den Verzicht auf ein Gefäss bedingt – den ‹Medienmacher› oder einen der Kommentare.» Schliesslich haben sich die Chefs gegen die Medienkolumne entschieden und sie rausgekippt. Beim «Medienmacher» habe man immer etwas Mühe gehabt, Autoren zu finden, ergänzt Müller.
Medienthemen im Nachrichtenbund
Regelmässig für das Format schrieben Denise Jeitziner, Barnaby Skinner, Florian Raz und Simon Widmer, der ab 2018 Simon Bärtschi ablöste. Einen Ersatz für den «Medienmacher» plant die «SonntagsZeitung» nicht. Medienthemen sollen aber im Nachrichtenbund und in den Kommentar-Gefässen weiterhin stattfinden, so Müller.
Damit fällt ein weiteres medienkritisches Format weg. Unter den Sonntagszeitungen verbleibt die «NZZ am Sonntag» als einzige mit einer festen Medien-Kolumne.
Kommentare
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Tek Berhe, 01.03.2019 16:48 Uhr
@AM Er ist noch doe letzte Bastion... -
Arthur Meyer, 01.03.2019 09:07 Uhr
@Tek Berhe: "Sehr froh" kann nur sein, wer nicht mitbekommen hat, wie Rainer Stadler bei der NZZ "abgedreht" wurde. => https://www.persoenlich.com/medien/rainer-stadler-verliert-die-medienseite -
Tek Berhe, 01.03.2019 07:46 Uhr
Da ist man um die Medienkolumne der NZZ sehr froh. Das schlimmste das passierte ist ja nir die organisatorische Angliederung an das Feuilleton mit Präsenz im Inlandteil. Informativ wie immer speziell auch das Intetview mit Marchand... -
Arthur Meyer, 28.02.2019 19:07 Uhr
Tamedia und Medienkritik im eigenen Blatt - das konnte angesichts der nationalen Mediensituation ja nicht lange zusammen passen. «Das war ein Entscheid von Chefredaktion und Redaktionsleitung, nicht von Tamedia,» weiss Armin Müller. Auch das ist nicht weiter verwunderlich; vorauseilender Gehorsam ist für diese Posten Voraussetzung.
