02.05.2017

Republik

«Unsere Ziele sind noch nicht erreicht»

750’000 Franken und 3000 Leser sind im Crowdfunding des Schweizer Medienprojektes das Ziel gewesen. Nach einer Woche steuern die Zähler gegen drei Millionen Franken und 11’000 Leser zu. Die Arbeit gehe dennoch weiter, sagt Geschäftsführerin Susanne Sugimoto im persoenlich.com-Interview.
Republik: «Unsere Ziele sind noch nicht erreicht»
Susanne Sugimoto gehört zum «Republik»-Aufbauteam und hat die Geschäftsführung inne. Zuvor war sie unter anderem Leiterin der Coop-Medienstelle und Leiterin des Kommunikationsteams für Zentraleuropa bei Holcim. (Bild: republik.ch)

Frau Sugimoto, letzten Mittwoch wurde das Crowdfunding-Ziel in 7,5 Stunden erreicht (persoenlich.com berichtete). Davon haben Sie vermutlich nicht mal geträumt?
Nein, nicht in unseren wildesten Träumen.

Ein Erfolg jagte den anderen: Am Tag zwei wurde gar der Weltrekord für ein journalistisches Crowdfunding gebrochen. Was hat sich in den «Republik»-Räumlichkeiten in der letzten Woche so abgespielt?
Am Mittwochabend waren wir schlicht überwältigt. Dann haben wir vor allem konzentriert weitergearbeitet. Feiern werden wir am Ende des Crowdfundings am 31. Mai.

Die «Republik» ist innert einer Woche sehr schnell gewachsen. Immer wenn etwas sehr schnell wächst, besteht die Gefahr, dass die Blase platzt.
Wir haben uns nicht nur auf das Crowdfunding vorbereitet, sondern auch auf die Zeit danach. Wir arbeiten ständig an der Konzeption des digitalen Magazins, das 2018 an den Start gehen wird. Unsere Ziele sind noch nicht erreicht. Wir suchen 22’000 Unterstützerinnen und Abonnenten innerhalb der nächsten fünf Jahre. Wir sind jetzt einfach etwas schneller gestartet als erwartet.

Sie haben sich während dem Crowdfunding stets neue Ziele gesteckt und auch erreicht – zuletzt jenes, um in internationale Journalisten zu investieren. Als nächstes wollen Sie durchs Land touren. Warum?
Wir wollen uns mit unseren neuen Verlegerinnen treffen und auch noch neue Verleger dazugewinnen. Diese Tour durch die Schweiz haben wir von Anfang an geplant. Wir wollen vor allem zuhören und erfahren, was das Publikum von uns erwartet. Nur so wird eine Publikation entstehen, die auch Bedürfnisse der Leserinnen und Leser ernstnimmt.

Apropos Publikation: Im letzten Newsletter lobten Sie auch die Arbeit anderer Medien. Warum das?
Weil wir das Mediensystem kritisieren und nicht die einzelnen Journalistinnen und Journalisten. Diesen Punkt wollten wir nochmals klarmachen.

Blicken wir in die Zukunft: Das Crowdfunding läuft noch bis Ende Mai. Was für ein Endresultat erwarten Sie?
Wir lassen uns überraschen.

Nach dem Crowdfunding brauchen Sie vermutlich zuerst mal Ferien…
Etwas ruhiger wird es werden, aber für Ferien bleibt wenig Zeit. Ab Juni werden wir das Magazin weiter aufbauen.

Was gibt es da alles noch zu tun bis zum Start im 2018?
Wir müssen eine funktionierende Redaktion zusammenstellen, das redaktionelle Konzept weiter verfeinern und das CMS entwickeln. Zudem müssen die Unternehmensstrukturen etabliert werden.

Und alles wartet auf den ersten Artikel. Das wird eine Bombe sein müssen. Wurde mit der Recherche dafür schon begonnen?
Unsere beiden Journalisten Constantin Seibt und Christof Moser haben einzelne Fäden für Geschichten bereits aufgenommen. Die journalistische Arbeit beginnt so richtig aber erst in der zweiten Jahreshälfte.

 

 


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