Während die Medienmarken in der Schweiz in den letzten Monaten digital gefragt waren wie nie, geht der Abwärtstrend bei den gedruckten Ausgaben weiter. Dies bestätigt die aktuelle Leserschaftsstudie der Wemf AG für Werbemedienforschung.
Die mit Abstand am meisten gelesene Zeitung in der Deutschschweiz heisst 20 Minuten. Das Gratisblatt erreicht laut der Studie über eine Million Leserinnen und Leser. Vor einem Jahr waren es noch 1,24 Millionen – rund 20 Prozent mehr. Auch die Sonntagspresse büsste durchs Band Reichweite ein. Die SonntagsZeitung ist mit 459'000 Leserinnen und Lesern die reichweitenstärkste.
Wie sich die Reichweitenzahlen der Zeitungen und der Sonntagspresse in der Deutschschweiz verändert haben, zeigen die nachfolgenden interaktiven Grafiken:
Bei den Magazinen erreichen die Coopzeitung sowie das Migros-Magazin mit je über zwei Millionen die meisten Leserinnen und Leser. Einen Überblick über die Veränderung bei der Handelszeitung, Bilanz, WOZ, Weltwoche oder Annabelle gibt es nachfolgend:
Mehrere Titel sind aus methodischen Gründen nicht vergleichbar – darunter das Zofinger Tagblatt, die Basler Zeitung, die bz Basel/Baselland. Bei den Magazinen ist ein Vergleich beim NZZ Folio nicht möglich.
Die Wemf liefert mit der Mach Basic zweimal im Jahr Daten über die Leserschaft von Zeitungen und Zeitschriften. Bei dem Jahresvergleich der Reichweiten ist anzumerken: Nur bei einigen Titeln sind die Veränderungen signifikant und können über den statistischen Fehlerbereich hinaus festgehalten werden. Diese Titel sind in den Grafiken fett markiert.
Um der digitalen Transformation in der Branche Rechnung zu tragen, hatte die Wemf seit Herbst 2015 nebst der Reichweitenstudie «Mach Basic» zusätzlich die Studie «Total Audience» publiziert. Sie ermöglichte die Gesamtbetrachtung von Medienmarken, indem sie Auskunft über die Reichweiten von Pressetiteln, Webangebot und Doppelnutzern gab. Da Net-Metrix, das den Betrieb Ende 2020 eingestellt hat, die Informationen zum Onlineangebot lieferte, erscheint die Intermediastudie aktuell nicht. Ob und wie es im Jahr 2022 weitergeht, wird laut Wemf derzeit geklärt.
KOMMENTARE
06.10.2021 11:38 Uhr
06.10.2021 11:33 Uhr