19.09.2014

Uber

Chef Rasoul Jalali will nach Bern, Basel und St. Gallen

Die Hauptstadt will gleich lange Spiesse für alle Taxis.

Die Stadt Bern hat "keine grundsätzlichen Bedenken" gegenüber dem neuen Taxidienstleister Uber. Wolle dieser auch in Bern tätig werden, müsse er sich allerdings an dieselben Regeln halten wie alle anderen Taxi Betreiber. Das macht die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie in einem Communiqué vom Freitag deutlich. Nach ihren Angaben traf sich Marc Heeb, der Leiter der Orts- und Gewerbepolizei, diese Woche mit Rasoul Jalali, dem Chef des Schweizer Uber-Ablegers, zu einem Informationsgespräch.

Die US-Firma ist in rund 40 Ländern tätig, in der Schweiz bislang erst in Zürich und Genf. Als "interessante Märkte" sehe Jalali auch Bern, Basel und St. Gallen, berichtete Heeb nach dem Gespräch auf Anfrage der sda. Noch sei aber nichts entschieden.

Anders als herkömmliche Taxis haben Uber-Wagen keine festen Standplätze und auch kein Schild auf dem Dach. Der Kontakt zwischen Kunden und Fahrern kommt via Smartphone-App zustande. Die Preise liegen laut Uber 30 bis 40 Prozent unter den üblichen Taxi-Tarifen. Das Taxigewerbe verfolgt die Entwicklung mit Skepsis.

Gleich lange Spiesse
Heeb betonte, die Stadt könne sich der aktuellen Entwicklung im Taxiwesen nicht verschliessen. Die Gewerbepolizei strebe aber einen Dialog an, damit alle Anbieter gleich lange Spiesse hätten.

Dem Uber-Mann habe er die rechtliche Situation in der Bundesstadt dargelegt. Der gewerbsmässige Transport von Leuten ist in Bern nur dann erlaubt, wenn der Chauffeur eine Taxiführer-Bewilligung hat und bei einem Unternehmen angestellt ist, das als Taxihalter zugelassen ist.

Uber ist nur als Vermittlungsplattform tätig und kommt als Halterin nicht in Frage. Hingegen gebe es ja Taxichauffeure, die auf selbständiger Basis tätig seien und daher über eine eigene Halterbewilligung verfügten, rief Heeb in Erinnerung. "Es spricht nichts dagegen, wenn diese für Uber tätig sind." Uber verlangt von seinen Fahrern eine Kommission von 20 Prozent.

Qualität sichern
Aus Sicht der Gewerbepolizei sei wichtig, dass alle Fahrzeuge die Tarife aussen und innen am Fahrzeug klar kennzeichnen, dass sie über einen Fahrtenschreiber und eine behördlich zugeteilte Matrikelnummer verfügten, sagte Heeb. "Nur so ist eine gewisse Qualität zu gewährleisten, die von den Behörden kontrolliert werden kann."

Der Uber-Mann Jalali habe betont, auch für ihn sei die Qualität wichtig. Schliesslich könnten die Kunden nach der Fahrt via App ihre Zufriedenheit äussern. Auch die übrigen Anforderungen schienen Jalali nicht abzuschrecken.

Entschieden sei aber noch nichts, aller Medienspekulationen zum Trotz, betonte Jalali nach den Worten von Heeb. Für den Chef der Gewerbepolizei ist es offen, wie es weitergeht. "Wichtig ist, dass wir frühzeitig nach Lösungen suchen, um eine für alle annehmbare Ausgangslage zu schaffen." (sda)

 


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