11.06.2015

Fifa

Kommunikationschef Walter de Gregorio tritt zurück

Der Entscheid hängt wohl mit dem Witz in der Sendung "Schawinski" zusammen.
Fifa: Kommunikationschef Walter de Gregorio tritt zurück

Eine Woche nachdem Präsident Sepp Blatter angekündigt hat, sein Mandat niederzulegen, tritt nun der Medienchef ab: Walter de Gregorio verlässt die Fifa mit sofortiger Wirkung. "Walter hat die letzten Jahre unglaublich hart gearbeitet und ich bin ihm dafür sehr dankbar", wird Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke in einer Mitteilung zitiert. Er sei froh, dass die Fifa bis zum Jahresende auf seine Expertise zurückgreifen könne.

De Gregorio hatte am 14. September 2011 seine Stelle bei der Fifa angetreten. Stellvertreter Nicolas Maingot wird die Division nun interimistisch leiten.

Grosse Aufmerksamkeit erhielt der abtretende Kommunikationschef in den letzten Wochen, als er im Zusammenhang mit den Strafverfahren rund um den Weltfussballverband der Fifa-Führung den Rücken freihielt. Nach der Verhaftung mehrerer Fifa-Funktionäre in Zürich kurz vor dem Fifa-Kongress trat er alleine vor die versammelte Weltpresse und meisterte die Aufgabe souverän (persoenlich.com berichtete).

Die Sendung "Schawinski" vom Montag, 8. Juni 2015 - hören Sie den Witz ab Minute 32:00.

Doch weshalb gehen die Fifa und De Gregorio getrennte Wege? Über die Gründe wird zurzeit gemutmasst. Der Entscheid hänge mit De Gregorios Auftritt in der SRF-Talksendung von Roger Schawinski am Montag zusammen, schreibt die "Handelszeitung". Dort sorgte er mit einem Witz über die Fifa für Wirbel (persoenlich.com berichtete).

De Gregorios Witz lautete: "Sepp Blatter, sein Kommunikationschef und der Generalsekretär sitzen im Auto. Wer fährt? Die Polizei!" Viele Kommentatoren lobten den Fifa-Sprecher für seine humoristische Einlage, vor allem deutsche Journalisten waren angetan. Anderen wiederum stiess die Aussage sauer auf.

Dazu gehörte wohl auch die Fifa selbst. "Zu allem Überfluss wird der angeschlagene Fifa-Präsident jetzt auch noch zum Gespött bei seinen eigenen Mitarbeitern am Zürcher Hauptsitz", schrieb die "Aargauer Zeitung" nach der Sendung.

Für Insider ist klar: Der Witz dürfte der berühmte Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte. Denn anstatt - wie es sich für einen Kommunikationschef gehört - für Ruhe zu sorgen, schuf der ehemalige Sportjournalist damit eine weitere Angriffsfläche. (wid)

Bild: Keystone, Video: SRF


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