17.07.2008

Affäre Nef

Kritik an Kommunikation des Armeechefs

Informationsbedürfnis festgestellt.

In der Affäre um Armeechef Roland Nef stehen Nef und VBS-Vorsteher Samuel Schmid auch wegen ihrer Kommunikation in der Kritik. Hans Schatzmann, der Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG), sieht ein Informationsbedürfnis. Die persönliche Erklärung, die Nef am Dienstag abgegeben habe, genüge zwar grundsätzlich, sagte Schatzmann am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. "Offenbar werfen nun aber gewisse Umstände der Einigung mit seiner Ex-Partnerin in der Öffentlichkeit Fragen auf."

Damit wieder Ruhe einkehre, wäre eine Klarstellung wünschenswert, findet Schatzmann. Die SOG stehe im übrigen hinter Nef; der Korpskommandant mache als Chef der Armee eine sehr gute Arbeit. Der Politologe und ehemalige CVP-Generalsekretär Iwan Rickenbacher sprach in einem Inteview mit dem "Tages-Anzeiger" vom "kommunikativ schlimmstmöglichen Fall". Zunächst hätten Schmid und Nef die Angelegenheit zwar als Privatsache dargestellt und geschwiegen. Dies wäre für ihn eine mögliche Strategie gewesen.

Mit seiner persönlichen Erklärung vom Dienstag sei Nef dann aber von diesem Weg abgewichen, kritisierte Rickenbacher. Damit kämen immer mehr Einzelheiten ans Licht. Als einziger Ausweg bleibe nur noch, alle Informationen auf den Tisch zu legen. "Sonst wird es keine Ruhe geben." Verteidigungsminister Samuel Schmid habe das Risiko unterschätzt. "Sonst hätte er mit der Wahl von Nef gewartet, bis die Strafuntersuchung eingestellt war." Nachdem das Verfahren gegen Nef im Herbst 2007 formell eingestellt worden war, verzichtete Schmid darauf, den Gesamtbundesrat darüber zu informieren. (sda)


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