26.09.2023

Interne Kommunikation

«Wir-Gefühl» trotz dezentralem Arbeiten

Ob Globalisierung oder Homeoffice: Die verändernde Arbeitswelt ist für die interne Kommunikation eine Herausforderung. Das bisherige Intranet hat zunehmend einen schweren Stand. Eine mögliche Alternative: Mitarbeitende via App erreichen. Zwei Beispiele aus der Praxis.
Interne Kommunikation: «Wir-Gefühl» trotz dezentralem Arbeiten
Soll die Feedbackkultur und die Vernetzung innerhalb der Mitarbeitenden fördern: Ahead, eine App für interne Kommunikation. (Bilder: Ahead)

Die Erwartungen an die interne Kommunikation haben sich stark verändert. Nicht nur die Globalisierung stellt hier besondere Herausforderungen. Spätestens seit der Coronapandemie ist flexibles Arbeiten hoch im Kurs. Vermehrt sind Angestellte im Homeoffice tätig. Umso schwieriger ist es dadurch für Unternehmen geworden, den Zusammenhalt innerhalb der Firma aufrechtzuerhalten. Verstärkt durch den Fachkräftemangel steigt das Risiko, gute Mitarbeitende an die Konkurrenz zu verlieren. «Eine transparente Mitarbeiterkommunikation trägt zur Bildung einer starken Unternehmenskultur bei – und diese ist der Schlüssel zu zufriedenen und engagierten Mitarbeitenden», so Michael Trummer, Co-Gründer und Chief Customer Officer von Ahead.

Das im Jahr 2020 gegründete Berner Start-up erkannte, dass für die hohen Erwartungen an die interne Kommunikation eine neue Form des Intranets gefragt ist, und entwickelte eine Mitarbeitenden-App. «Als Schweizer Softwarehersteller liegt uns die direkte Demokratie am Herzen. Und so möchten wir auch die Mitarbeiterkommunikation demokratisieren. Konkret heisst das: Wir ermöglichen allen Mitarbeitenden, auch denen, die nicht am PC arbeiten, eine aktive Teilnahme an der internen Kommunikation», so Trummer auf Anfrage von persoenlich.com. Auf die Ahead-Mitarbeitenden-App kann auch von jedem Smartphone zugegriffen werden.

Eine mobile Lösung für die interne Kommunikation brauchte der international tätige Elektronikdienstleister Variosystems aus dem sankt-gallischen Steinach. 60 Prozent der 2500 Mitarbeitenden in sechs Ländern haben keinen Desk-Arbeitsplatz. Drei Monate nach dem Ausrollen der Mitarbeitenden-App wurde diese von 70 Prozent der Belegschaft genutzt. Dafür wurde Variosystems Ende letzter Woche mit dem Ahead Award 2023 für die beste Onboarding-Kampagne ausgezeichnet.

«Wir spüren eine hohe Akzeptanz», so André Bättig, CIO von Variosystems, auf Anfrage. In einem Video bezeichnet er die Applikation als «Firmen-Facebook». Mitarbeitende an den neun Standorten können selbst Neuigkeiten posten.


Dass Intranet auch Spass machen kann, zeigt ein zweites Praxisbeispiel. Beim Medtech-Unternehmen Medartis nutzen fast 97 Prozent der weltweiten Mitarbeitenden die App Ahead regelmässig. «Von der Idee bis zur Einführung der App dauerte es nur neun Monate», so Fabian Hildbrand, Chief Corporate Communications bei Medartis, zu persoenlich.com. «Die technischen Aspekte waren relativ einfach, die Fragen des Datenschutzes und der IT-Architektur sowie das Einbinden der 100 Redaktorinnen und Redaktoren haben am meisten Zeit und Energie absorbiert.»

Von den 900 Mitarbeitenden sind 100 berechtigt, die App mit Informationen zu füttern. «Wir wollten die Bottom-up-Kommunikation fördern. Nichts ist für die Menschen wichtiger als das, was in ihrem Land geschieht. Deshalb haben wir die Länderchefs und die Bereichsleiterinnen gebeten, Personen in ihrem Bereich zu bestimmen, welche die Muse und die Verantwortung haben, Beiträge zu schreiben», so Hildbrand. Offenbar mit Erfolg: Die Community von Medartis ist äusserst aktiv – auch dafür gab es von Ahead einen Award.

Von den App-Entwicklern ist eine aktive Community gewollt. «Wir verstehen das Intranet nicht nur als Informationsplattform, sondern auch als wichtiges Instrument für die Community-Bildung», so Michael Trummer von Ahead. Deshalb gebe es verschiedene Features, welche Mitarbeitende in die interne Kommunikation einbinden würden. In der Story-Funktion könne jede und jeder ganz einfach Videos, Bilder und Gedanken teilen. «Mit unserer Lösung wollen wir die Unternehmen dabei unterstützen, ein ‹Wir-Gefühl› zu schaffen.»


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