Die Stiftung Glückskette hat bis zum Wochenende bereits 82 Millionen Franken an Spenden für die kriegsversehrte Ukraine erhalten. Es handelt sich um die grösste Summe an Spenden seit der Sammelaktion für die Tsunami-Opfer im Jahr 2004, wie Tasha Rumley, Programmverantwortliche bei der Stiftung, in der NZZ am Sonntag berichtet.
Derzeit prüft die Organisation, wie und wo die Gelder sinnvoll eingesetzt werden können. So würden die Glückskette-Gelder beim Aufbau einer professionellen Infrastruktur mit sprachkundigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen. «Dazu dienen unter anderem die Spendengelder aus der Schweiz», sagt Rumley. In einem ersten Schritt hat die Glückskette bereits 300’000 Franken für ein Projekt der Schweizer Organisation Solidar gesprochen, das mittellose Flüchtlinge mit Bargeld versorgt. 300 Franken gibt es pro Familie. Dies sei viel sinnvoller, als Kleider oder Hygieneartikel zu schicken: «So können sich die Menschen das kaufen, was sie wirklich benötigen», so Rumley weiter.
In der nächsten Zeit werde die Glückskette vor allem Flüchtlingsprojekte in den Nachbarländern der Ukraine unterstützen. «So bald wie möglich werden wir die Gelder auch in der Ukraine selbst einsetzen», wird Rumley in der NZZaS zitiert. Hilfsorganisationen würden mit mindestens zwei Millionen intern Vertriebenen aus dem Osten und Süden des Landes rechnen, die dauerhaft im Westen Schutz suchen werden. Die Glückskette rechnet damit, dass die Schweizer Spendengelder über einen Zeitrahmen von zehn Jahren in Hilfsprojekte fliessen – etwa in den Aufbau von Spitälern. (pd/tim)