02.01.2024

So wird 2024

«Eine klare Werthaltung ist wichtig»

Bitte anschnallen: Das neue Jahr wird temporeich. Monica Kissling alias Madame Etoile spricht von einem «Jahr der Erneuerung mit enormer Innovationskraft». Die Astrologin mit Prognosen zu #MediaToo, künstlicher Intelligenz und dem Wandel in der Werbebranche.
So wird 2024: «Eine klare Werthaltung ist wichtig»
«Die Voraussetzungen für den Start von neuen Projekten sind sehr gut», sagt Astrologin Monica Kiessling. (Bild: Olivia Sasse, Grafik: Corinne Lüthi)

Monica Kissling alias Madame Etoile blickt für persoenlich.com erneut in die Sterne der Medien- und Kommunikationsbranche. Dies machte sie bereits 2020 – damals wurde das Onlinemagazin persoenlich.com 20 Jahre alt. Im Jahr 2024 feiert das Printmagazin persönlich seinen 60. Geburtstag. Grund genug, die aus Radio und TV bekannte Madame Etoile nochmals um eine Prognose zu bitten. Schliesslich waren vor vier Jahren ihre Vorhersagen im «Creative Coffee» sehr stimmig. So beschrieb sie bereits vor der Coronapandemie deren spätere Auswirkungen recht klar. Sie sprach etwa von vielen Veränderungen, von neuen Strukturen, die sich etablieren müssen, von Rückschlägen im Herbst, einer Spaltung der Bevölkerung und von einer Verantwortung der Medien für den sozialen Frieden.


Monica Kissling, ganz generell: Was wird im Jahr 2024 besonders positiv?
Astrologisch befinden wir uns seit 2020 inmitten eines fulminanten Epochenwandels: dem Übergang von der Erd-Epoche in die Luft-Epoche nach 200 Jahren. 2023 konnten die Kräfte der «alten Epoche» den Transformationsprozess noch stärker aufhalten als dies 2024 der Fall sein wird. 2024 geht es in rasantem Tempo vorwärts, und zwar schon Ende Januar.

Und das bedeutet?
2024 ist ein Jahr der Erneuerung mit enormer Innovationskraft. Reformen werden angegangen, Fortschritte erzielt, vielleicht auch bahnbrechende Entdeckungen gemacht. Letzteres speziell Ende April, wenn sich Jupiter und Uranus treffen. Dies ist eine klassische «Durchbruchskonstellation», die es unter anderem 1969 gab, als die erste Mondlandung unsere Sicht auf die Welt veränderte. Den Schwung im ersten Halbjahr gilt es unbedingt zu nutzen. Die Voraussetzungen für den Start von neuen Projekten sind sehr gut.

Auf was kann man sich weniger freuen im neuen Jahr?
Im zweiten Halbjahr gibt es mehr Widerstände, und so richtig «klemmen» tut es im Dezember. Ab August werden wir in vielen Bereichen ein «Stop-and-go» sehen. Neue Projekte könnten am Geld scheitern oder müssen auf später verschoben werden. Generell ist zu sagen, dass in der nun beginnenden Luft-Epoche gänzlich neue Werte und neue Machtverhältnisse gelten. Dabei geht das Abgeben von Macht natürlich nicht ohne Konflikte über die Bühne. Die Übergangszeit – von 2020 bis 2024 – ist äusserst konfliktbehaftet. Die gegenwärtigen geopolitischen und gesellschaftlichen Spannungen können als Aufbäumen der alten Kräfte gegen den laufenden Wandel gesehen werden.

In welchen Bereichen gibt es diesen Wandel?
Die globale Transformation umfasst alle Lebensbereiche. Immer mehr Dinge verändern sich rasant, vieles geht endgültig zu Ende, auch in der Arbeitswelt. Heisst: Es gibt auch viele Verlierer. Der Wandel kostet Jobs, generiert aber natürlich auch neue. Alles ist in Bewegung, die Wechsel erfolgen schnell. So gibt es wenig Beständigkeit und Sicherheit. Das muss man aushalten können. Qualitäten, die in der neuen Zeit gefordert sind: Offenheit für Neues, Flexibilität, Anpassungsbereitschaft, Kooperationsbereitschaft, Kreativität, Pioniergeist, Bereitschaft zu Weiterbildung oder Umschulung.

Das Jahr 2023 war geprägt durch #MediaToo, sprich Sexismus, Diskriminierung, Mobbing, sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch. Wird es im Jahr 2024 diesbezüglich besser?
Diese Entwicklung wird sich 2024 fortsetzen oder sogar noch verschärfen. Es gibt eine zunehmende Sensibilisierung für diese Themen und eine Nulltoleranz in Bezug auf Fehlverhalten. Machtmissbrauch und Diskriminierung werden sofort an den Pranger gestellt. Generell wird eine Unternehmenskultur gefordert, die den neuen Werten gerecht wird. Sprich: Gleichberechtigung, Diversität, Kooperation auf Augenhöhe, Transparenz. Eine klare Werthaltung seitens der Unternehmen ist wichtig.

«Vielleicht führt KI künftig Interviews?»

Welche sonstigen Entwicklungen könnte es im Bereich Journalismus geben im neuen Jahr?
Die künstliche Intelligenz (KI) wird wohl ganz besonders den Journalismus revolutionieren. Vielleicht führt KI künftig Interviews? KI ist einer der wesentlichsten Transformationsfaktoren in der Luft-Epoche. Aktuell stehen wir mit KI am Anfang dieser neuen Ära. Die Entwicklung wird 2024 kräftig Fahrt aufnehmen und neue Trends im Journalismus bringen. Neue Kompetenzen sind gefordert, neue Arbeitsfelder dürften entstehen.

Wo sehen Sie dies?
Der laufende Epochenwandel wird durch den Eintritt des Expansionsplaneten Jupiter ins Kommunikationszeichen Zwillinge im Juni 2024 beschleunigt. So sind speziell in der Medienbranche und im Bildungsbereich interessante Entwicklungen zu erwarten. Jupiter gibt ein rasantes Tempo vor: Vieles kommt in Bewegung, gleichzeitig ist alles sehr veränderlich und einiges nur kurzlebig. Leider gelangt Jupiter bald ins Spannungsfeld von Saturn, dem Planeten der Beschränkung, dies ab August 2024 bis Mitte 2025.

Und das bedeutet?
Damit dürften Bereinigungsprozesse einhergehen: Fokussierung, Kosteneinsparungen und allenfalls Stellenabbau. Projekte, die mit viel Euphorie gestartet wurden, könnten an der Realität scheitern. Die Medien könnten zudem durch geplante Regulierungen beziehungsweise Einschränkungen der Pressefreiheit unter Druck kommen. Ob sich diese durchsetzen können, ist allerdings fraglich. Denn der längerfristige Trend geht klar weg von Regulierung.

«Die Sterne versprechen ein extrem kreatives Jahr»

Noch ein Blick auf die Werbung: Was versprechen hier die Sterne? Wird es ein kreatives Jahr?
Die Sterne versprechen sogar ein extrem kreatives Jahr und damit absolut ideale Voraussetzungen für Werberinnen und Werber. Es wird viel Überraschendes, Originelles und Aufsehenerregendes geben. Dies bereits ab dem 20. Januar, wo sich bis Ende Februar ein speziell innovatives Zeitfenster öffnet. Am 24. Februar beginnt mit dem Zusammentreffen von Venus und Mars im erfinderischen Wassermann ein neuer Kreativitätszyklus. Wir dürften also sehr unkonventionelle Ansätze sehen, natürlich auch unter Einbezug von KI. KI wird die Prozesse auch in der Werbung relevant verändern, es dürfte mehr KI-generierte Kampagnen geben.

Schon 2020 sagten Sie Agentur-Fusionen vorher. Wie geht es weiter?
Der Trend in der neuen Epoche geht weg von etablierten, grossen Agenturen, hin zu Newcomern und kleinen Agenturen und wechselnden Teams. Generell ist die Bereitschaft für Experimente sehr gross, damit verbunden auch die Sprunghaftigkeit von Auftraggebern. Zu erwarten sind zudem sehr viele Neugründungen, vor allem im ersten Halbjahr, sowie überdurchschnittlich viele Generationenwechsel in grösseren Agenturen.



Monica Kissling alias Madame Etoile ist seit bald 40 Jahren als Astrologin in eigener Praxis tätig. Sie arbeitet für Privatpersonen, erstellt aber auch Analysen für Unternehmen. Seit Ende der 1980er-Jahre arbeitet Kissling regelmässig für verschiedene Printmedien, Radio und TV. Jahrelang hatte sie auf Radio SRF 3 eine wöchentliche Kolumne – dort entstand auch der Künstlername Madame Etoile. Sie war viele Jahre Vizepräsidentin des Schweizer Astrologenbundes SAB, seit 2019 ist sie deren Präsidentin. Im April und Mai 2024 führt Monica Kissling gemeinsam mit Manuela Pizzera einzelne «Visionstage» durch.


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