03.07.2001

Wirz Werbung

Hans Tanner geht – Das Interview

Hans Ulrich Schweizers Nachfolge wieder offen.

Hans Tanner (Bild l.), stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung der Wirz Werbung, tritt die Nachfolge von Hans Ulrich Schweizer (Bild r.) nun doch nicht an. Tanner war im vergangenen Juli zu Wirz gestossen, mit der Aussicht, nach einer Einarbeitungszeit von zwölf Monaten die Geschäftsleitung ganz zu übernehmen. Im Interview mit "persoenlich.com" erklärt Tanner die Gründe für seinen überraschenden Entscheid.

Herr Tanner, Sie haben die Branche mit Ihrem Entscheid, Wirz Werbung zu verlassen, kalt erwischt. Was sind Ihre Gründe, die Nachfolge von Hans Ulrich Schweizer nun doch nicht anzutreten?

Die Meldung kam tatsächlich für viele unerwartet. Was beweist, dass Hans Ulrich Schweizer und ich uns sehr gut abgestimmt haben (lacht). Wenn man erkennen muss, dass eine gemeinsame Vision für einen persönlich zur Utopie wird, dann will ich die Konsequenzen ziehen. Bei Wirz arbeiten starke und polarisierende Leute, was auf mich anfangs einen unheimlichen Reiz ausgeübt hat. Aus diesen Personen – mit ihren Stärken und mit ihren Schwächen – eine eingeschworene Gemeinschaft zu machen, das wäre meine Vision gewesen. Der Hauptgrund für meinen Rücktritt ist, dass wir es nicht geschafft haben, einen Konsens im Führungsstil und im Führungsanspruch zu erreichen.

Also sind Sie zu Hans Ulrich Schweizer gegangen und haben ihm erklärt, dass Sie bei Wirz am falschen Ort seien?

So in etwa... Wobei wir uns in bestem Einvernehmen trennen. Schliesslich war das meinerseits ein rationeller und kein emotionaler Entscheid. Im Krach geht man, wenn die Emotionen hochgehen, und das ist hier nicht der Fall. Nachdem der VR Hans Ulrich Schweizer zum VR-Präsidenten der Wirz Werbung gewählt hat, hätte ich jetzt per Ende Juni seine Position übernehmen sollen. Aber die erwähnten Rahmenbedingungen haben mich schlussendlich bewogen, das Haus noch innerhalb meiner "Probezeit" zu verlassen.

Per wann gehen Sie tatsächlich?

Ich nehme mal an, dass ich noch die nächsten zwei, drei Wochen im Haus sein werde. Es sind noch einige Mitarbeiter- und auch Kundengespräche zu führen. Und es gibt da eine gewisse Trauer im Haus, die ich mitempfinden muss und will.


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren