28.01.2002

Stop Aids-Kampagne

Mangel an Wahrnehmung

Banalisierung der Krankheit als Mitgrund.

Die letzte Stop Aids-Kampagne ist weniger erfolgreich als die bisherigen: Der Bekanntheitsgrad ist markant tiefer. Auch die allgemeine Wahrnehmung von "Stop Aids" als Label ist gesunken. Nur 35 Prozent der Befragten kamen spontan auf Stop Aids, wenn sie allgemein nach Kampagnen gefragt wurden. Bei Befragungen in vergangenen Jahren waren es bedeutend mehr: 76 Prozent im Jahr 1999 und 80 Prozent im Jahr 1997, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seinem neusten Bulletin mitteilt.

Wenn die Befragten konkret nach Präventions-Kampagnen gefragt wurden, nannten immerhin 77 Prozent die Stop Aids-Kampagne. Doch auch diese Zahl ist vergleichsweise tief: 1999 waren es 85 Prozent und 1997 93 Prozent. Gesunken ist auch die Erinnerung an konkrete Inhalte. Wurden den Befragten sechs Inserate vorgelegt, erinnerten sich nur 47 Prozent an mindestens eines. Die Kampagne 2000-2001 habe damit ihr Ziel "nur zum Teil" erreicht, schreibt das BAG.

Das BAG erklärt sich die sinkende Bekanntheit der Stop Aids-Kampagnen einerseits mit der veränderten Berichterstattung in den Medien und andererseits mit einer allgemeinen Banalisierung der Krankheit. Zudem leide die Kampagne 2000-2001 an einem Mangel an visueller Identität.

Die Evalution der Kampagne zeigt auch regionale Unterschiede: In der Romandie und im Tessin wurden ein geringerer Wahrnehmungsgrad und eine schlechtere Bewertung verzeichnet. Im Tessin herrscht laut BAG ein "ausgeprägter Mangel an Interesse". Die Ursache wird teilweise in einer schlechten Anpassung des Textes gesehen.


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