10.01.2001

Reini Weber, wie weiter?

W,H,S, verbleiben in Berlin nur noch fünf Mitarbeiter, nachdem Reini Weber fünfzehn Stellen abbauen muss. Der Grund: Drei New Economy-Kunden gingen Pleite. Weber verlor dadurch zwei Millionen Mark. Im Interview mit "persoenlich.com" sagt er, wie es weitergehen soll:
Reini Weber, wie weiter?

W, H, S, Berlin entlässt drei Viertel ihrer Belegschaft. Wie konnte es so weit kommen?

Die Konstellation WHS-Deutschland und CEO Erzberger war offensichtlich nicht optimal, dann gab es Pleiten, weil der New Market zusammengebrochen ist, und Deutschland ist ein sehr harter Markt, aber wir bleiben dran. Und sind im Februar mit einer sehr schönen Kampagne draussen fürs "Konzerthaus Berlin".

Muss Geschäftsführer Rainer Kunst ebenfalls den Hut nehmen?

Nein. Der hat getan, was getan werden musste - und getan werden konnte.

Wieviele ausstehende Gelder muss sich W,H,S, ans Bein streichen?

Das dürfte auf gegen 2 Millionen Mark hinauslaufen.

Was passiert mit den verbleibenden Budgets, die bis anhin von Berlin aus gemanagt wurden?

Die werden von der neuen W,H,S,-Agentur in Berlin betreut.

Also stimmen die Gerüchte um eine Partnerschaft mit einer anderen deutschen Agentur. Wer ist diese Agentur und wie genau wird diese Partnerschaft aussehen?

Das sage ich nicht. Noch nicht.

Zur Zeit steht W,H,S, Berlin noch im Pitch um einen Grossetat von VW. Sollten Sie das Budget nicht an Land ziehen können oder die obengenannte Partnerschaft nicht klappen – wäre das das Aus für Ihr Deutschlandabenteuer?

Weder "aus" noch "Abenteuer". W,H,S, Berlin besteht demnächst aus einer wunderbaren funktionierenden 40-Mann-Agentur mit der nötigen kritischen Grösse. Wir waren gestern dort, und die machen einen wundervollen Cappucino und erzählen herrlich unkorrekte Witze. - Es braucht halt ein bisschen Geduld, die haben zum Beispiel Lesch, Wirz usw. auch aufbringen müssen... Die Volkswagen-NB-Truppe sitzt zurzeit zu 95 Prozent in Zürich (man erinnere sich an die Smart-Truppe, die einen super Job gemacht hat und deren Kern noch immer hier sitzt, das VW-Rebrief war hier am Zürisee, den Wolfsburgern ist es - wie vorher der MCC - völlig egal, woher die Ideen kommen, solange sie gut sind und die Betreuung klappt. Die käme dann sinnvollerweise aus Berlin. Das ist nur eine Zug-Stunde von Wolfsburg entfernt. Aber das ist ein anderes Kapitel. Es ist ja nicht so, dass die anderen pitchenden Agenturen aus Wellpappe sind. Jetzt ist Arbeit angesagt.



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