26.04.2019

KS/CS Kommunikation

Wie der ICC-Kodex Werbung beeinflusst

Die Internationale Handelskammer ICC hat ihren Kodex für die Werbe- und Marketingkommunikation im vergangenen Jahr komplett revidiert und ihn in Bezug auf die digitale Transformation aktualisiert. Die Sektion Deutschschweiz von KS/CS Kommunikation hat diese Revision zum Anlass genommen, den neuen Kodex gemeinsam mit ICC Switzerland und der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLK) an ihrem dritten «Talk im Mascotte» den interessierten Fachleuten vorzustellen, heisst es in einer Mitteilung.


«Building consumer trust through responsible marketing» lautet der Leitsatz des ICC-Kodexes – im genauen Wortlaut: ICC Advertising and Marketing Communications Code. An seiner Aktualität habe sich auch mit der zehnten Revision von 2018 nichts geändert, wie Raelene Martin, Policy Manager Marketing and Advertising bei ICC International, versichere.

Neue Alterskategorien

Wesentliche Änderungen betreffen gemäss Martin die klare begriffliche Ausdehnung auf sämtliche digitalen Werbekanäle sowie eine neue Alterseinteilung für Kinder und Jugendliche. Neu werde zwischen Kindern unter zwölf Jahren und Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren unterschieden, wobei es früher keine Alterskategorien gab. Nach wie vor gelte jedoch für beide Altersgruppen, dass entsprechende Werbung besondere Rücksichtnahme verlange. ICC hat für den neuen Kodex eine eigene Website aufgeschaltet mit allen wichtigen Informationen zu den neuen Regeln, einem Schulungstool für Kommunikationsfachleute sowie spezifischen Regelungen für Alkohol, Direct Marketing oder Umweltthemen.

Marc Schwenninger, juristischer Sekretär der SLK, erläuterte anschliessend an einigen Beispielen aus der Praxis, welche Wirkungen der ICC-Kodex bei der Beurteilung einer Beschwerde hat. Konkret seien es drei Bereiche, die vom Schweizer Recht und den Grundsätzen der SLK nicht abgedeckt würden und bei denen die SLK jeweils auf den ICC-Kodex abstelle. Das betreffe zum einen die erwähnte Werbung, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richtet, anderseits das Thema Social Responsibility.

Telco-Werbung


Im vorgestellten Fall aus dem Jahr 2008 hat ein Telekom-Unternehmen mit einem Sujet geworben, das einen verzweifelten Mann zeigt, der sich im WC zu ertränken versucht. Obwohl die Beschwerde abgewiesen wurde, lässt sich die Problematik daran gut aufzeigen. Im dritten Bereich, in dem sich die SLK auf den ICC-Kodex beruft, geht es um Werbung für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen, für die eine besonders strenge Beweispflicht gelte. (pd/log)


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