«Wir sind fünf gleichberechtigte Partner»

Herr Samsel, warum haben Sie Contexta verlassen?
Ich war im Management von zwei inhabergeführten Agenturen sowie CEO einer internationalen Netzwerkagentur und habe dabei unglaublich viel gelernt. Irgendwann muss man sich einfach entscheiden, ob man den fast schon logischen Schritt in die Selbständigkeit wagt oder nicht.

Wie kam es zu diesem Schritt?
Ausschlaggebend sind die richtigen Gründer. Und die müssen sich erst mal finden. Das haben wir. Uns verbindet dieselbe Vorstellung von guter Zusammenarbeit – sei es mit Kunden, Partnern oder untereinander. Und die Idee, wie wir – in einer sich stetig und immer schneller wandelnden Welt – Menschen und Unternehmen füreinander begeistern. Wir ergänzen uns fachlich und menschlich perfekt. Mehr als das: eine Society.

In der Mitteilung steht zwar «der Name ist Programm», doch so selbsterklärend ist das nicht.
Wir stehen für Kommunikation und «Creative Consulting», die vom Mensch aus gedacht sind, weil das der kraftvollste Weg für Begeisterung zwischen Mensch und Unternehmen ist. Nicht jedes Problem lässt sich dabei kommunikativ lösen – aber fast jedes Problem kreativ, durch klug vernetztes Denken. Mit Simon und Niels haben wir Top-Kreative der neuen Generation an Bord, die nicht in Silos, sondern kreativen Businesslösungen denken. Gemeinsam mit unseren Kunden bringen wir es dann auf den Boden.

Welche Kunden haben Sie? 
Das dürfen wir noch nicht kommunizieren. 

Was für eine Art Cases stellen Sie sich vor?
Wir werden Kommunikationslösungen umsetzen, aber eben auch gemeinsam mit Kunden in den Unternehmen selbst arbeiten und neue Services und Dienstleistungen entwickeln. 

Jüngst ging mit dem «Team Cosmo» eine weitere neue Agentur an den Start. Die Begründung: Grosse Agenturen seien träge und ineffizient. Das sehen Sie wohl ähnlich?
Wir möchten uns nicht vergleichen. Weder mit Grossagenturen, noch sonst wem. Wir sind die Creative Intelligence Society und haben unseren eigenen Weg gefunden. 

Wem gehört Creative Intelligence Society und zu welchen Anteilen?
Wir sind alle fünf gleichberechtigte Partner mit denselben Anteilen. Dieser Umstand ist Teil unserer DNA. Wir denken barriere- und silofrei und arbeiten kollaborativ. 

Sie sagen, Sie selber wollen wieder mehr nach dem Prinzip «ich darf» statt
«ich muss» leben. Ist das nicht eine grosse Illusion? Selbstständigkeit ist doch ein grosser Stress: genügend Umsatz, Liquidität usw.?
Wir wissen, was auf uns zukommt. Jeder von uns hat hart gearbeitet, um da hinzukommen. Ab jetzt machen wir es konsequenter, nach unseren eigenen Idealen. In einem Team, das wir gewählt haben. Seit dem wir daran arbeiten, ist für mich jeder Tag «ich darf».

Was ist Ihr wichtigstes neues «ich darf»? 
Barrierefrei Lösungen zu entwickeln, hat mit dem Willen, der Kultur und der Fähigkeit dazu zu tun. Das kann man nur bedingt lernen. Uns hat dies zusammengeführt. Der Effizienzgewinn und die Freude daran sind enorm. All das gemeinsam zu erleben, immer mehr zu formen, das treibt uns an. (eh)

Martin Samsel hat die Fragen schriftlich beantwortet.