24.01.2024

Micasa

«Ich biete unkonventionelle Ideen»

Fabian Röthlisberger ist seit Jahresanfang Marketingchef vom Migros-Möbelhaus Micasa. Für den langjährigen Werber ist der Posten kein «Seitenwechsel», wie er im Interview sagt. Er spricht über die Herausforderung Onlinehandel und sagt, wie er selbst Möbel einkauft.
Micasa: «Ich biete unkonventionelle Ideen»
«Unkonventionell ist gelegentlich auch unrealistisch. Dies zu akzeptieren und darauf aufbauend neue, erfolgversprechende Konzepte zu entwickeln, fällt mir heute bedeutend leichter als noch vor einigen Jahren», sagt Fabian Röthlisberger, Chief of Marketing & E-Commerce von Micasa bei Migros Fachmarkt. (Bild: zVg)

Fabian Röthlisberger, Sie sind seit wenigen Wochen bei Micasa tätig. Wie haben Sie sich im neuen Job eingelebt?
Ich habe mich ausgezeichnet eingelebt. Das Team hat bestätigt, was mir im Vorfeld von verschiedenen Seiten angekündigt wurde: Menschlichkeit, Professionalität und Begeisterung werden grossgeschrieben. Ich werde mein Bestes tun, damit das weiterhin so bleibt.

Sie waren davor Partner bei Prophet. Warum haben Sie sich entschieden, dort auszusteigen?
Wenn man so möchte, war das der einzige Wermutstropfen, den mein Wechsel zu Micasa mit sich gebracht hat: Ich musste mich von hochtalentierten Kolleginnen und Kollegen trennen und reiz- und gehaltvolle Projekte zurücklassen. Glücklicherweise gibt es diese bei Micasa auch.

«Ich lerne hier jeden Tag dazu und hoffe, dass das noch lange so bleiben wird»

Mit Y&R, JvM, Scholz & Friends und Farner waren Sie davor jahrelang in führenden Positionen bei Agenturen tätig. Haben Sie genug von der Agenturwelt oder warum dieser Seitenwechsel?
Ich würde nicht von Seitenwechsel sprechen. Eher, um beim Fussballjargon zu bleiben, von Verlängerung. In meinen fast 20 Agenturjahren hat mich eines angetrieben: strategisch fundierte Kreation, die Menschen begeistert und Marken prägt. Das klingt kompliziert, ist aber recht einfach. Man benötigt Weitsicht, Konsequenz und Experimentierbereitschaft. Micasa beweist seit Jahrzehnten, wie man mit Kreativität in Design, Form und Funktionalität seiner Kundschaft Freude bereitet und damit Nähe aufbaut. Ein Arbeitstag am Limmatplatz fühlt sich deshalb kaum anders an als damals in Gockhausen oder im Seefeld.

Welche Expertise aus Ihren vorhergehenden beruflichen Stationen hilft Ihnen nun im neuen Job besonders?
Offenheit und Kritikfähigkeit. Ich lerne hier jeden Tag dazu und hoffe, dass das noch lange so bleiben wird. Im Gegenzug biete ich unkonventionelle Ideen und alternative Perspektiven. Diese gegenseitige Offenheit habe ich mir gewünscht und bin bereit, den Preis dafür zu bezahlen. Denn unkonventionell ist gelegentlich auch unrealistisch. Dies zu akzeptieren und darauf aufbauend neue, erfolgversprechende Konzepte zu entwickeln, fällt mir heute bedeutend leichter als noch vor einigen Jahren.

«Wir würden den Anteil Onlineverkäufe gerne weiter erhöhen»

Wie gross war der Anteil Onlineverkäufe im Vergleich mit dem Verkauf in den Micasa-Shops im letzten Jahr?
Zuletzt lag der Onlineanteil bei circa 15 Prozent. Wir würden diesen gerne weiter erhöhen, müssen dabei aber die Besonderheit des Möbelhandels bedenken: sich inspirieren lassen, das Prüfen von Materialien, Visualisieren in den eigenen vier Wänden, Bezahlung und Abholung oder Lieferung erfolgen im Omnichannel-Wechselspiel. Wichtiger als der Onlineanteil ist für mich die Berücksichtigung der individuellen Journeys von Käuferinnen und Käufern und unser Anspruch, beratend und begeisternd zur Stelle zu sein, wenn wir gebraucht werden.

Was für ein Shoppingtyp sind Sie: Besorgen Sie sich Möbel oder andere Sachen fürs Zuhause per Mausklick oder fahren Sie dazu in die Läden?
Ich befürchte, ich bin ein typischer Möbelkäufer und damit schwer berechenbar. Ich lasse mich über Blogs oder Instagram für Designs begeistern, fahre Tage später in den Laden, fasse an und fotografiere, skizziere zu Hause das neue Wohnungslayout – und lasse mich im letzten Moment von meinem älteren Sohn umstimmen. Oder ich höre doch auf den jüngeren und bestelle mit seiner Rückendeckung online.

Zum Abschluss: Was ist Ihr persönliches Lieblingsmöbel zu Hause?
Meine neuen Kollegen mögen es mir verzeihen, aber der «Shell» von Röthlisberger hat einen besonderen Platz in meinem Herzen und Arbeitszimmer.


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