16.02.2020

Ringier

Marc Walder räumt Fehler bei Admeira ein

Der Ringier-Chef hat in einem Interview mit der NZZ am Sonntag gesagt, dass er mit dem Verband Schweizer Medien zu spät Gespräche für eine Beteiligung geführt hätte. Weitere Gründe für das Scheitern der Vermarktungsgesellschaft seien die unterschiedlichen Firmenkulturen sowie das Verbot von zielgruppenspezifischer Werbung für die SRG gewesen.
Ringier: Marc Walder räumt Fehler bei Admeira ein
Admeira habe nicht so funktioniert, wie erwartet, sagte Walder der NZZ am Sonntag. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Admeira konzentriere sich von nun an komplett auf die Fernsehvermarktung, sagte der Geschäftsführer von Ringier, Marc Walder, der NZZ am Sonntag. Neben der crossmedialen Vermarktung unter einem Dach wollte man bei der Gründung der Vermarktungsgesellschaft vor allem die Dominanz der grossen amerikanischen Tech-Plattformen etwas entgegensetzen. «Das hat nicht funktioniert, wie erwartet», so Walder.

Auch das Verbot der SRG, zielgruppenspezifische Werbung zu machen, sei fatal gewesen. Ausserdem habe Admeira medienpolitisch viel höhere Wellen geschlagen, als erwartet. Dazu kam, dass die Zusammenführung der Firmenkulturen von Ringier, Swisscom und SRG eine «enorme Herausforderung» war.

«Die Idee war, dass sich weitere Unternehmen an der Vermarktungsallianz beteiligen würden. Die politisch getriebene Ablehnung des Verbandes Schweizer Medien war dann beispiellos», führte der 54-Jährige die Ansätze der Gründung weiter aus. Zwar habe der Präsident des Verbandes, Hanspeter Lebrument, die Lösung begrüsst – unter dem Druck der Tamedia aber, «kehrte der Wind blitzschnell».

«Ich werfe mir vor, dass ich die Mitglieder des Verbandes Schweizer Medien nicht frühzeitig ins Boot geholt habe. Die delikate Lage der SRG vor der No-Billag-Abstimmung sorgte für eine Eigendynamik, gegen die nicht anzukommen war», sagte Walder. Die Idee dieser crossmedialen Allianz sei aber trotzdem richtig gewesen.

Grosse Hoffnung mache Walder aber die Login-Allianz der grossen Medienhäuser. «Wir wissen dadurch, welcher Nutzer auf welcher Plattform aktiv ist – egal, auf welchem Gerät.» Das ergebe bessere Daten für den Schweizer Werbemarkt, sodass man mit den Tech-Giganten mithalten könne. (pd/lol)



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