23.10.2018

Jahrbuch Qualität der Medien

Fachzeitschriften wollen unter die Lupe

«Die Zeit», «Fritz und Fränzi» oder «Die Grüne» fehlen in der Fög-Analyse. Die Chefs dieser Blätter ärgert das.
Jahrbuch Qualität der Medien: Fachzeitschriften wollen unter die Lupe
Dass «Die Zeit» nicht zu den untersuchten Titeln gehört, sei tatsächlich «eine Lücke», sagt Mark Eisenegger. (Bild: persoenlich.com)
von Edith Hollenstein

«Wieso wird eine Wochenzeitung, die seit bald zehn Jahren auf mehreren Seiten, online und neuerdings in einem Podcast über die Schweiz berichtet, auch heuer im Jahrbuch nicht untersucht?», fragt Matthias Daum in einem Post auf Facebook. Der Bürochef von «Die Zeit Schweiz» ärgert sich. Er will, dass die Qualitätsforscher sein Blatt ebenfalls unter die Lupe nehmen. Ähnlich geht es Jürg Vollmer, Chefredaktor von «Die Grüne»: «Dasselbe gilt für Fachmagazine», schreibt er auf Daums Input (siehe unten).

Dass diese Publikationen nicht zu den untersuchten Titeln gehören, habe seine Gründe: «Eine Lücke, stimmt. Letztlich aber eine Frage der finanziellen Mittel, die für unsere Forschung zur Verfügung stehen», begründet Fög-Institutsleiter Mark Eisenegger in einem Kommentar auf Facebook. Das sei schade, findet wiederum Nik Niethammer, Chefredaktor von «Fritz und Fränzi». Fehlende finanzielle Mittel seien ein Totschlagargument. «Wenn der Wille besteht, auch Fachzeitschriften und Special-Interest-Magazine zu bewerten, lässt sich ein Weg finden».

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Das Jahrbuch Qualität der Medien macht unter anderen Aussagen über die Qualität der Schweizer Medien. Diese sei insgesamt hoch, sinke aber, heisst es in den am Montag veröffentlichten Ergebnissen. Von den 66 untersuchten Titeln konnte ein Drittel die Qualität vom Vorjahr nicht mehr erreichen (Details und ausführliche Grafik siehe Jahrbuch-PDF Seite 18).



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Kommentare

  • Victor Brunner, 27.10.2018 09:27 Uhr
    Eine Liste mit Fragezeichen, aber bemerkenswert, Weltwoche auf 16, TA auf 17. Ein Indiz mehr dass Supino und Wittwer mit ihrer Strategie die Zeitung gezielt an die Wand fahren. Leserschwund, Qualitätsschwund! Der Abbau von profilierten JournalistenInnen ist spürbar. "Bern" ist fast nicht mehr existent, dafür viele "Gesellschaftsartikel" die wenig interessieren! Weiterer Leser- und Qualitätsschwund ist gesichert!
  • Andres Büchi, 23.10.2018 14:52 Uhr
    Leider auch Beobachter nicht dabei. Seit Jahren kritisiere uch - ebenfalls Partei - dass auch der Beobachter, Traditionsblatt mit Anspruch und grosser Beachtung in dueser Untersuchung einfach nichtvorkommt. Das soll aussagekräftig sein? Andres Büchi, Chefredaktor Beobachter
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