von Christian Beck
Am Mittwoch hat Mediapulse die Radio-Nutzungsdaten vom ersten Semester 2019 veröffentlicht. Zum dritten Mal liegen damit Zahlen aus der neuen Radiowährung vor. Erstmals ist nun ein Vergleich mit dem Vorjahressemester möglich. Jedoch nur bedingt: 2018 fehlen die Monate Januar und Februar. Die neuen Messuhren (über 7000 sind im Umlauf) hatten ein Problem mit verschmutzten Mikrofonen (persoenlich.com berichtete).
Wie im ersten Semester 2018 steht Energy Zürich auch im ersten Halbjahr 2019 zuoberst auf dem Treppchen. 268'120 Deutschschweizer ab 15 Jahren hören im Wochenschnitt (alle Zahlen immer von Montag bis Sonntag) den Zürcher Sender. «Geschichten und Emotionen aus der Community für die Community, das ist unser Erfolgsrezept», lässt sich Energy-Zürich-Programmleiter Roger Spillmann in einer Mitteilung zitieren. Trotz Jubel: Energy Zürich erreichte im ersten Semester 13'210 Hörer weniger als noch im Vorjahressemester.
Ähnlich das Bild auf den folgenden Rängen: Radio 24, Pilatus, FM1 und so weiter – sie alle haben weniger Reichweite. Ausser Planet 105. Schawinskis Sender, der an «20 Minuten» verkauft werden soll, legte innerhalb eines Jahres von 83'010 auf 96’440 Hörer zu. Hier die Veränderungen der Top 15:
In den ersten acht Rängen hat sich im Vorjahresvergleich nichts verändert. Neu auf Platz 9 ist Radio 32 (Vorjahr 10) und verdrängte damit Radio Top. Auf Platz 11 folgt Bern 1 (Vorjahr 12). Radio 1 machte gleich zwei Ränge gut und steigerte sich auf Platz auf 12. Basilisk bleibt unverändert auf Platz 13, vor Planet 105. Sunshine rutscht von Platz 11 auf 15. Energy Basel kippt aus den Top 15.
1 Stunde, 18 Minuten Hördauer
Ein Blick auf die Hördauer zeigt auch im ersten Semester 2019, dass der Sender zuoberst auf dem Podest nicht zwingend am längsten angehört wird. Energy-Zürich-Hörer schalten täglich rund 43 Minuten ihren Sender ein (2018: 42 Minuten). Radio 24 wird während 49 Minuten (50 Minuten) konsumiert und Pilatus während 58 Minuten (55 Minuten). Den Rekord in puncto Hördauer hält bei den Privatradios weiterhin der Sender Eviva – 78 Minuten bleiben die Hörer auf dieser Frequenz hängen.
Die Kombination aus Hördauer und Reichweite ergibt den Marktanteil: Hier liegt in der Deutschschweiz mit 2,8 Prozent Radio Pilatus vor FM1 (2,51 Prozent). Radio 24 und Radio Central kommen beide auf je 2,48 Prozent, Zürisee auf 2,44 Prozent und Energy Zürich auf 2,33 Prozent. Radio Central hat die Rangliste noch vertiefter analysiert und frohlockt: «Radio Central freut sich, den Spitzenwert aller Schweizer Privatradios im Marktanteil bei den Männern erreicht zu haben», heisst es in einer Mitteilung.
Platzhirsch in der Deutschschweiz bleibt ganz klar SRF mit den sechs Radiosendern. Die tägliche Reichweite liegt hier bei 2,5 Millionen Hörern, mehr als die Hälfte davon schaltet dabei Radio SRF 1 ein (persoenlich.com berichtete). Aber auch die SRF-Radiosender haben leicht an Reichweite verloren.