22.10.2018

Syndicom und Syna

Grafische Industrie erreicht einen GAV

Der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der grafischen Industrie ist nach mehreren Verhandlungsrunden unter Dach und Fach. Neu wurde darin unter anderem ein Vaterschaftsurlaub eingeführt. Die Mindestlöhne in der Druckerbranche werden hingegen nicht erhöht.
Syndicom und Syna: Grafische Industrie erreicht einen GAV
Gewerkschafter und Mitarbeiter des Druckzentrums Bern während einer Protestaktion beim Tamedia Druckzentrum im Juli 2018 in Bern. (Bild: Keystone/Peter Klaunzer)

Nach drei Verhandlungsrunden haben sich die Gewerkschaften Syndicom und Syna am vergangenen Donnerstag mit dem Arbeitgeberverband Viscom auf den GAV geeinigt, teilten die Gewerkschaften am Montag mit. Bis Ende November müssen noch die zuständigen Gremien der Sozialpartner dem Vertrag zustimmen. Dieser soll ab Anfang 2019 für drei Jahren gelten.

Positives Zeichen

Mit dem Vaterschaftsurlaub sei im neuen GAV ein positives Zeichen gesetzt worden, sind Syndicom und Syna überzeugt. Der Urlaub setzt sich aus 10 bezahlten Arbeitstagen und optional weiteren 10 unbezahlten Tagen zusammen.

Der Vaterschaftsurlaub ist auch in der Politik ein Thema. Im indirekten Gegenvorschlag zu einer im Juni 2017 eingereichten Initiative werden zwei Wochen bezahlter Urlaub vorgeschlagen. Die Initiative fordert vier Wochen.

Mindestlöhne nicht erhöht

Im GAV der grafischen Industrie haben sich die Sozialpartner zudem auf einige Vereinbarungen zur Grundbildung und zur freien Weiterbildung geeinigt. Und eine weitere Vereinbarung sei zum Thema Lohngleichheit zwischen Mann und Frau getroffen worden, so die Mitteilung.

Hingegen haben die Sozialpartner betreffend der von Gewerkschaftsseite angestrebten Erhöhung der Mindestlöhne keinen gemeinsamen Nenner gefunden. Und man habe nicht verhindern können, dass der Zuschlag für Nachtarbeit im Zeitungsdruck von 70 auf 50 Prozent gesenkt werden dürfe, so die Gewerkschaften weiter.

Anfang 2018 hatte sich Viscom neu aufgestellt und sich für neue Akteure geöffnet. Seither gibt es zwei miteinander verbundene Verbände: print+communication für die Kommunikationsbranche mit Fokus auf Lobbying und Dienstleistungen, Innovation, Management und Umwelt, während Viscom für Grund- und Weiterbildung, Gesamtarbeitsvertrag und die Verwaltung der Sektionsvermögen zuständig ist. (awp/sda/eh)

 



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426