04.09.2003

"Aktenzeichen-XY"-Preis

Innerschweizer geehrt

Ehemalige Journalist Eric Eisner sorgt für die Verhaftung eines Kunstdiebes.

Der ehemalige Journalist Eric Eisner aus der Innerschweiz hat am Donnerstag in Berlin vom deutschen Bundesinnenminister Otto Schily den "XY-Preis" erhalten. Dank ihm war der Elsässer Kunstdieb Stéphane Breitwieser gefasst worden. Wie die Kantonspolizei Luzern mitteilte, ist der zum zweiten Mal vergebene Preis -- drei von ihnen wurden am Donnerstag überreicht -- mit jeweils 10'000 Euro dotiert. In der Sendung vom (heutigen) Freitag stellt "Aktenzeichen XY...ungelöst" die drei Preisträger 2002 und ihre mutigen und teilweise lebensrettenden Taten vor.

Der Preisträger aus der Schweiz ist der Innerschweizer Erich Eisner. Der 68-jährige ehemalige Journalist, der in Luzern lebt, war im Park des Richard-Wagner-Museums in Luzern mit seinem Hund spazieren. Er wusste, dass aus diesem Museum wenige Tage zuvor ein wertvolles historisches Instrument entwendet worden war. In diesem Bewusstsein fiel ihm im Park ein Mann auf, der sich mit Blick auf das Museum Notizen machte. Das kam Eisner merkwürdig vor, und er machte die Museumskuratorin auf den Mann aufmerksam. Diese erkannte in dem Mann sofort den Dieb des gestohlenen Instruments im Wert von 100'000 Franken und verständigte die Polizei.

Unauffällig auf den Fersen

Eric Eisner blieb dem Mann in der Zwischenzeit unauffällig auf den Fersen. Er bat noch zwei weitere Hundebesitzer um Mithilfe. Gemeinsam behielten sie die Ausgänge des Parks im Auge. Als die Polizei eintraf, konnte er ihr den verdächtigen Mann zeigen. Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann tatsächlich kurz zuvor das wertvolle Harsthorn aus dem Museum gestohlen hatte. Darüber hinaus hatte er über 200 Kunstdiebstähle in ganz Europa begangen. Ein Teil der Kunstgegenstände konnte inzwischen sichergestellt werden. Sie sind von unschätzbarem historischem Wert.


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren