08.10.2021

Medienförderung

Inserat-Aktion als Antwort auf Referendum

Nachdem das Referendum gegen das Medienförderungspaket eingereicht wurde, bringen sich die Befürworter in Position. In einer schweizweiten Lancierungsaktion huldigten am Donnerstag rund 70 Zeitungen für einmal ihrer Konkurrenz. Nicht dabei war die NZZ.
Medienförderung: Inserat-Aktion als Antwort auf Referendum

Mit 113'000 Unterschriften hat das Komitee «Staatsmedien Nein» am Mittwoch das Referendum gegen das geplante Mediengesetz eingereicht – es sind doppelt so viele Unterschriften wie nötig wären (persoenlich.com berichtete).

Am Tag darauf ist nun die Antwort von Befürwortern gefolgt. Im Tages-Anzeiger ist ein ganzseitiges Inserat erschienen mit den Zeilen «Danke, dass Sie gerade den Tages-Anzeiger lesen. Und nicht die NZZ, die Weltwoche oder die WOZ.» Mit Verweis auf die Medienvielfalt folgt die Ergänzung: «Wir sind froh, dass es die anderen gibt.»

Absender dieser orchestrierten Inserat-Aktion ist das überparteiliche Komitee «Die Meinungsfreiheit». Der Gruppe gehören der Verlegerverband Schweizer Medien sowie Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus allen Fraktionen mit Ausnahme der SVP an (persoenlich.com berichtete).

Die Meinungsfreiheit_Lancierungsinserat_Deutsch

«Das Inserat ist am Donnerstag in rund 70 verschiedenen Zeitungen in der Schweiz erschienen», sagt Michel Grunder, Partner und Public-Affairs-Chef von Farner. Die Agentur wurde vom Ja-Komitee mit der strategischen Beratung sowie der Kampagnenumsetzung beauftragt. Nach dem Zustandekommen des Referendums sei es wichtig, auf Seiten der Befürworter Präsenz und Bereitschaft für die anstehende Meinungsbildung und den Abstimmungskampf zu zeigen. Im Laufe der Kampagne werde man sich der ganzen Klaviatur von Massnahmen bedienen, so Grunder weiter.

Als prominentes VSM-Mitglied nicht gezeigt hat das Inserat die NZZ, die sich redaktionell gegen die Medienförderung ausgesprochen hat (persoenlich.com berichtete). 

Das Parlament hatte die Medienförderung in der Sommersession verabschiedet. Während sieben Jahren werden die Medien in der Schweiz direkt und indirekt mit 120 Millionen Franken mehr gefördert als bisher. Davon profitieren Printmedien, die Mitglieder- und Stiftungspresse, Onlinemedien, Nachrichtenagenturen wie Keystone-SDA und die Medienausbildung.


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KOMMENTARE

Sebastian Renold
08.10.2021 18:44 Uhr
"Meinungsfreiheit" wie sie die Verleger und das Büro Farner verstehen?
Kommentarfunktion wurde geschlossen

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