18.10.2010

joiz startet mit Frauenpower

Im Februar will die crossmediale Jugendplattform joiz starten. Das Schweizer Unterhaltungs- und Musikprogramm wird am Fernsehen, im Internet, über’s Handy und per Facebook, Twitter und co. sprudeln. Der BAKOM-Entscheid für eine joiz-TV-Konzession dürfte in wenigen Wochen fallen. An der Spitze der vierköpfigen Geschäftsleitung des innovativen Medienprodukts stehen die beiden Frauen Claudia Zellerhoff und Elif Erisik. Das Interview:
joiz startet mit Frauenpower

Frau Zellerhoff, Frau Erisik, Sie haben beide Ihre sicheren und anspruchsvollen Jobs verlassen. Weshalb haben Sie sich entschieden beim Abenteuer joiz mitzumachen?

Erisik: Die letzten 5 Jahre war ich bei der SF-Sendung „glanz & gloria“ als Produzentin und Redaktorin tätig. Ein vielseitiger, spannender Job mit einem Superteam dahinter. Deshalb war ich auch gar nicht auf der Suche nach etwas Neuem. Doch dann kam das Angebot von joiz: Beim Aufbau der ersten crossmedialen Plattform der Schweiz mitwirken und eine neue Medienheimat für junge Leute erschaffen. Dieses Pionier-Abenteuer hat mich von der ersten Sekunde an gepackt, ich konnte ihm unmöglich widerstehen.

Zellerhoff: Mir ging es genau wie Elif - ich war vom ersten Moment an vom Konzept von joiz und den Machern dahinter begeistert. Mein Background ist ja das klassische TV-Marketing - bis Mitte letzten Jahres war ich Marketingleiterin von Sat.1 in Deutschland, danach Marketingleiterin bei Servus TV, dem neuen Sender von Red Bull Media House. Jedenfalls spürte ich sehr schnell, dass ich unbedingt bei diesem innovativen Projekt dabei sein und dadurch auch meinen Horizont erweitern möchte. Nach zwölf Jahren in grossen Konzernen fand ich auch die Vorstellung reizvoll, für ein Start-Up-Unternehmen zu arbeiten.

Gibt es auch Dinge vor denen Sie sich noch eher etwas fürchten?

Erisik: Fürchten ist vielleicht das falsche Wort. Aber ich habe Respekt vor den ungewissen Dingen. Treffen wir beim Publikum den Nerv der Zeit oder sind wir der Zeit voraus? Trifft man die richtigen Entscheidungen? Was, wenn nicht? Solche Fragen können einem schon mal den Schlaf rauben, aber ich denke, das gehört zu einem Start-Up-Projekt dazu und solange ich am nächsten Morgen guter Dinge zur Arbeit gehe, ist alles im grünen Bereich.

Zellerhoff: Es gibt Momente, in denen mir die Komplexität des Projektes und der Themen, die wir parallel bearbeiten, schon sehr bewusst ist... Aber bisher haben wir für alles immer eine gute Lösung gefunden.

Elif Erisik, Sie werden für alle Sendungsinhalte und –konzepte von joiz verantwortlich sein. Welches sind die wichtigsten Programme und Formate mit denen Sie im Februar 2011 starten werden?

Erisik: Musik, Lifestyle, gesellschaftsrelevante Themen wie Ausbildung, Liebe, Gesundheit und schliesslich Games werden unsere wichtigsten Themengebiete sein, die wir abdecken wollen. Die jeweiligen Formate dazu entwickeln wir im Moment noch. Wichtig ist, dass sie frisch, frech und innovativ werden und dass wir den jungen Leuten ganz viel Swissness bieten. Multikulti natürlich inklusive!

Wie sieht der interaktive Programm-Teil von joiz aus?

Erisik: Eine typische Sendung fängt bei joiz nicht erst mit der TV-Ausstrahlung an, sondern schon Tage vorher im Internet. Die User können auf unserer Homepage Themen mitbestimmen, diskutieren und per Webcam ihre Meinung äussern oder Fragen an den zukünftigen Gast stellen. Genauso können sich die Zuschauer während der Sendung live per Skype, Email, Twitter- und Facebook-Feeds zu Wort melden oder bei Votings und Wettbewerben mitmachen. Sie gestalten unser Programm also massgeblich mit. Zudem kriegen sie auf unserer Website oder per Mobile Zusatzinfos zu den Sendeinhalten in Echtzeit. So eine Art Teletext der Neuzeit, nur viel umfassender und eben in Echtzeit mit dem Programm verknüpft.

Frau Zellerhoff, wie werden Sie die Werbeindustrie auf joiz aufmerksam machen?

Zellerhoff: Ich denke, die Werbeindustrie hat joiz bereits auf dem Schirm. Wir präsentieren täglich vor Werbekunden, Kreativ- und Mediaagenturen das Konzept von joiz und welche grundsätzlichen Möglichkeiten joiz Werbepartnern bietet. Parallel entwickeln wir mit unserem Vermarktungsteam derzeit spezifische Angebotsformen und das Pricing, das wir unseren Marktpartnern in den nächsten Wochen zur Verfügung stellen werden. Wir sind sehr glücklich über die Vermarktungslösung 7Screens powered by PubliGroupe ("persoenlich.com" berichtete). Unser Vermarktungsteam wird in den Redaktionsräumen von joiz in Zürich Oerlikon sitzen, um die Komplexität unseres multimedialen Konzepts und die dazugehörige Technik besser erfassen und verstehen zu können. Darüber hinaus können wir aber auf die inhaltlichen Ressourcen und Inputs der PubliGroupe zurückgreifen.

Konnten Sie schon interessante Kunden gewinnen?

Wir sind derzeit mit unterschiedlichen Werbepartnern im Gespräch. Alles sehr namhafte Marken, die das Herz eines jeden Marketingmenschen höher schlagen lassen. Bei einigen davon stehen wir kurz vor Vertragsabschluss.

joiz ist nicht nur TV sondern auch Web, Mobile und soziale Medien. Bestehen schon spannende Vermarktungslösungen?

Zellerhoff: Die Vermarktung umfasst sämtliche Werbeformen, die die crossmediale Plattform joiz zu bieten hat. Alle Vektoren - TV, Web und Mobile - von joiz sind in Echtzeit miteinander synchronisiert und erlauben so entsprechend der parallelen Mediennutzung unserer Zielgruppe echte crossmediale Werbekampagnen. Das heisst zum Beispiel: wenn im TV ein Spot läuft, können wir im Web oder Mobile in der gleichen Sekunde korrespondierende Banner schalten oder e-Commerce-Angebote einbinden. Natürlich können Kunden alle Plattformen einzeln buchen, aber wir gehen davon aus, dass die meisten mindestens zwei Plattformen belegen werden.

Wieso denken Sie, dass joiz ein Erfolg wird?

Erisik: Wir haben mit vielen Leuten zwischen 15-30 gesprochen, Umfragen gestartet und Fokus-Gruppen eingeladen. Und sie alle hatten den gleichen Wunsch: Wieder eine attraktive Medienheimat zu haben! Eine die Spass macht, authentisch ist und den Lifestyle der jungen Erwachsenen in der Schweiz widerspiegelt. Vor allem aber eine, die innovativ auf die Medienbedürfnisse der heutigen „New Generation“ eingeht. Und genau das wollen wir mit joiz erreichen. Ausserdem habe ich bei dem Projekt ein ziemlich gutes Bauchgefühl und das hat mich noch selten getäuscht...

(Interview: Mark Baer)



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