Bei der Albisgüetli-Tagung der SVP am Freitag ging während der Rede von Christoph Blocher plötzlich das Licht aus und es drang Rauch auf die Bühne. Verursacht wurde das Ganze von Unbekannten , die eine Rauchpetarde in die Lüftung geworfen hatten. Der Alt-Bundesrat liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen und redete einfach weiter.
Ebenso gelassen reagierte Tele Züri-Chefredaktor Markus Gilli, als er von einem SVP-Sympathisanten mit Äpfeln beworfen wurde. Zeuge des Vorfalls wurde Kommunikationsexperte Marcus Knill, der für "persoenlich.com" als Beobachter an der Tagung war.
Unweit von Knill nahm ein Kamerateam vom Tele Züri ein Statement von Markus Gilli auf, der vor der Kulisse des Saales den Anlass während der Rede Blochers hörbar kommentierte. Dies ärgerte einen Zuhörer am nächstgelegenen Gästetisch so sehr, dass der "Genervte" einen Dekorationsapfel gegen die Kamera warf.
Als Gilli ruhig weiterredete, flog ein zweiter Apfel, der den Chefredaktor abermals verfehlte. "Der Apfelwerfer fühlte sich durch meinen Kommentar gestört -- warf zwei Früchte und auch noch ein Brötchen", bestätigt Gilli gegenüber "persoenlich.com" den Vorfall. Er sei zwar nicht getroffen worden, dafür eine Frau, die neben dem Journalistentross gestanden habe.
Der Tele Züri-Chefredaktor zeigte sich souverän wie Willhelm Tell beim Apfelschuss: Er gab dem Apfelwerfer das fruchtige Geschoss freundlich zurück. "Ich habe ihn nach seiner Mitgliedsnummer bei der SVP gefragt und sagte ihm, ich hätte am Samstagmorgen einen Termin mit Christoph Blocher und würde ihm den Parteiausschluss des kleinen Tell beantragen."
Die Worte Gillis wirkten: "Der Apfelwerfer erschrak -- für ihn war das offenbar die Höchststrafe." Der Werfer habe sich anschliessend bei ihm entschuldigt, so Gilli. Das abschliessende Fazit des Tele Züri-Chefredaktors gegenüber "persoenlich.com": "Die direkten Nachkommen von Tell haben offenbar eine innige Beziehung zu Äpfeln." (sw)
