29.01.2024

Ringier Medien Schweiz

Medienhaus baut weniger Stellen ab als geplant

Nach Abschluss des Konsultationsverfahrens konnte die Anzahl der abzubauenden Stellen von 75 auf 55 reduziert werden. CEO Ladina Heimgartner zeigt sich darüber «froh und dankbar». Für die betroffenen Mitarbeitenden kommt ein Sozialplan zur Anwendung.
Ringier Medien Schweiz: Medienhaus baut weniger Stellen ab als geplant
«Dank der konstruktiven Vorschläge vieler Kolleginnen und Kollegen konnten wir den Stellenabbau deutlich reduzieren»: Ladina Heimgartner, CEO Ringier Medien Schweiz. Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Am 9. Januar 2024 informierte die Geschäftsleitung von Ringier Medien Schweiz (RMS) über den geplanten Abbau von total 75 Stellen und eröffnete das Konsultationsverfahren (persoenlich.com berichtete). In den darauffolgenden zwei Wochen hatten die beiden Personalkommissionen von Ringier AG und Ringier Magazine AG (ehemals Ringier Axel Springer Schweiz AG) sowie alle Mitarbeitenden die Möglichkeit, Vorschläge einzureichen, mit denen der geplante Abbau vermieden, in geringerem Umfang umgesetzt oder abgemildert werden könnte.

In den vergangenen Tagen hat die Geschäftsleitung von Ringier Medien Schweiz die Vorschläge eingehend auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft und bewertet.

Freiwillige Abgänge und Frühpensionierungen

Durch Massnahmen wie Pensenreduktionen, Streichung von Vakanzen und organisatorische Anpassungen konnte der geplante Abbau um 20 Stellen verringert werden, teilt Ringier Medien Schweiz mit. Insgesamt würden 55 Kündigungen ausgesprochen, die sich gleichmässig auf Mitarbeitende der Ringier AG und der Ringier Magazine AG verteilten. Darunter seien 14 Stellen von Mitarbeitenden, die angeboten haben, das Unternehmen zu verlassen, und auch Frühpensionierungen, heisst es weiter.

Am stärksten vom Abbau betroffen sind die Bereiche Redaktions-Services und Operations/Mediatech & Services, wo Ringier 13, respektive 10 Stellen abbaut. Im Kernbereich der Redaktionen streicht das Unternehmen insgesamt sieben Stellen.

Ladina Heimgartner, CEO Ringier Medien Schweiz kommentiert das Ergebnis in der Medienmitteilung wie folgt: «Dank des intensiven Einsatzes der Personalkommissionen und der konstruktiven Vorschläge vieler Kolleginnen und Kollegen konnten wir den Stellenabbau deutlich reduzieren – worüber ich froh und dankbar bin. Gleichzeitig ist das Bedauern gross, dass 55 Kolleginnen und Kollegen ihre Stelle verlieren und das Unternehmen verlassen werden.»

Für alle betroffenen Mitarbeitenden kommt der Sozialplan der Ringier AG zur Anwendung.

Impressum, der Berufsverband Schweizer Medienschaffender, äusserte sein Bedauern darüber, dass letztendlich doch 55 Stellen abgebaut werden. Der Abbau wäre in der an sich rentablen Mediengruppe vermeidbar gewesen, schrieb Impressum in einer Mitteilung vom Montag. Der Sparbeitrag der Top-Kader sei zu gering ausgefallen und Synergien seien zu wenig genutzt worden. Dem widerspricht Ladina Heimgartner auf Anfrage von persoenlich.com: «Aufgrund des Zusammenschlusses der Blick-Gruppe und Ringier Axel Springer Schweiz wurden beispielsweise auf Geschäftsleitungsebene drei Stellen sowie weitere in den höheren Managementstufen abgebaut.»

Auch die Gewerkschaft Syndicom kritisiert den Stellenabbau, begrüsste aber, dass Ringier auf die alternativen Vorschläge des Personals eingegangen ist. Ringier müsse nun einen fairen Sozialplan verhandeln, um die Auswirkungen für die Betroffenen zu minimieren, schrieb die Gewerkschaft am Montag.

Ladina Heimgartner geht davon aus, mit diesem Abbau und der neuen Organisationsstruktur eine «gesunde und nachhaltige Basis» gelegt zu haben für ihren Unternehmensbereich Ringier Medien Schweiz. Sie bedaure es sehr, dass dieses Ziel nicht ohne einen Stellenabbau zu erreichen war. «Gleichzeitig war es mir ein Anliegen, einmal einen klaren Schnitt zu tätigen, um danach dann aber Ruhe einkehren zu lassen», so die Chefin von Ringier Medien Schweiz weiter. Aufgrund der aktuell grossen Herausforderungen der Branche könne sie aber keine absolute Garantie dafür geben. (pd/sda/nil)



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