05.04.2020

SRF

Nathalie Wappler lobt das Privatfernsehen

Die Fernsehdirektorin zeigt Verständnis, dass Moderator Nik Hartmann zu CH Media wechselt. Es gebe heute echte Alternativen zu SRF. Derweil kehrt das Schweizer Fernsehen langsam zur Normalität zurück. «Zäme dihei» wurde nach zwei Folgen aus dem Programm gekippt.
SRF: Nathalie Wappler lobt das Privatfernsehen
«Personelle Wechsel bieten auch immer die Möglichkeit, neue Talente zu entdecken und zu fördern», so SRF-Direktorin Nathalie Wappler im SonntagsBlick. (Bild: SRG/Mirco Rederlechner)

SRF-Direktorin Nathalie Wappler bedauert den Weggang von Nik Hartmann zu CH Media sehr. «In der Schweiz gibt es heute einen funktionierenden Privatfernsehmarkt, das war vor ein paar Jahren noch anders. Es ist nur zu verständlich, dass die Sender sich gutes Personal holen, auch bei uns», so Wappler in einem SonntagsBlick-Interview. Moderatorinnen und Moderatoren hätten heute eine echte Alternative zu SRF. «Dass der eine oder die andere da mal ein verlockendes Angebot annimmt, ist nachvollziehbar. Jobwechsel gehören in unserer Branche genauso dazu wie in jeder anderen Branche.» Auf der anderen Seite schaue sich SRF bei einer Vakanz auch bei den Privaten um.

Anfang Woche sei Wappler von Unterhaltungschef Stefano Semeria über Hartmanns Kündigung informiert worden. «Wenn jemand nach über zwanzig Jahren den Wunsch nach einem Wechsel verspürt, muss man eine Person ziehen lassen», so Wappler. Hartmann wird ab November Co-Leiter Eigenproduktionen für die nationalen TV-Sender von CH Media. «Ich musste mich aus der Komfortzone schubsen», sagte der 47-Jährige in einem persoenlich.com-Interview.

Bei Paola Felix zuhause statt «Zäme dihei»

Derweil kehrt SRF allmählich wieder zum TV-Alltag zurück. Statt einer dritten Folge «Zäme dihei» wurde am Samstag wie ursprünglich eingeplant «Verstehen Sie Spass?» auf dem ersten Kanal gezeigt. Die Sendung, erfunden von Kurt Felix, feierte das 40-jährige Bestehen. In der Sendung, ganz ohne Studiopublikum, gab es unter anderem Schaltungen in die Schweiz zu Paola Felix.

Der Blick spekulierte in der Ausgabe vom Samstag, dass «Zäme dihei» als Reaktion auf Hartmanns Abgang abgesetzt worden sei. «Wir waren bereits in Planung einer dritten Folge von ‹Zäme dihei› – dies im Wissen, dass wir allenfalls auf diese Folge verzichten würden, weil wir uns an den Entwicklungen und den Bedürfnissen unseres Publikums auch kurzfristig orientieren möchten. Eine solche Sendung setzt einen gewissen Vorlauf für die Vorbereitungen voraus», so SRF-Sprecherin Eva Wismer am Sonntag auf Anfrage von persoenlich.com. Aber: «Dass wir ‹Zäme dihei› vorläufig nicht mehr produzieren, hat mit den Reaktionen unseres Publikums tun. Diese zeigen je länger mehr, dass das Bedürfnis nach einer ‹Normalprogrammierung› wächst. Corona-Skype-Formate haben im In- und Ausland eine kurze Lebenszeit, wie auch die Zahlen zeigen, und werden nach wenigen Ausgaben wieder aus dem Programm genommen.»

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Die erste Folge von «Zäme dihei» – mit Nik Hartmann und Marco Thomann – erreichte 636'000 Zuschauer und einen Marktanteil von 30,7 Prozent (alle Zuschauer über drei Jahre). Bei der zweiten Folge – mit Viola Tami als Ersatz – waren es schon deutlich weniger: 397'000 Zuschauende und ein Marktanteil von 20,2 Prozent). Vor allem bei der werberelevanten Zielgruppe der 15- bis 59-Jährigen musste das Ad-hoc-Format spürbar Federn lassen: der Marktanteil sank von 28 Prozent auf 18,7 Prozent. «Verstehen Sie Spass?» dürfte besser funktioniert haben. (cbe)


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