Nach der Absetzung seiner Talk-Sendung bei SRF schien die Karriere Roger Schawinskis am Ende. Der 75-jährige Medienpionier begab sich wegen Corona in Selbstisolation, war quasi von der Bildfläche verschwunden. Doch in der Krise erwachte sein alter Pioniergeist. Mit dem «Talk Radio» startete er auf seinem Sender Radio 1 ein Format, das es hierzulande so noch nie gegeben hat. Zwei Stunden lang diskutiert er ohne Unterbruch von seinem Homeoffice aus mit Hörern, Experten und Politikern. «Die Sendung ist ein grosser Erfolg», wie die SonntagsZeitung berichtet, diese Woche lief bereits die 90. Ausgabe. «Schawinski ist aufgedreht wie zu seinen besten Zeiten», lobt die SoZ.
Schawinski sagt: «Die Pandemie ist die grösste Story meines Lebens. Ich musste da einfach etwas Neues machen.» Für Schawinski liegt die Stärke der Sendung vor allem bei den Emotionen. «Vor Weihnachten, als die Spitäler voll waren, spürte man in den Stimmen der Klinikleiter die Verzweiflung. Die waren wirklich in Panik. So etwas schafft nur das Radio.» (pd/eh)