09.11.2018

Radio 1

Sender mischt sich in Abstimmungskampf ein

Das Zürcher Radio empfiehlt ein Ja zum Fussballstadion. Chef Roger Schawinski sitzt im Befürworterkomitee.
Radio 1: Sender mischt sich in Abstimmungskampf ein
Setzt sich für ein Ja zum Zürcher Fussballstadion ein: Radio-1-Chef Roger Schawinski, hier an einer Medienkonferenz vom 21. September. (Bild: Keystone/Walter Bieri)

Mit der Stadtzürcher Abstimmung über das Fussballstadion- und Wohnprojekt «Ensemble» entscheidet die Bevölkerung am 25. November über eine emotionale Vorlage. Die Leitung von Radio 1 hat sich intensiv mit der Vorlage auseinandergesetzt und entschieden, erstmals eine Abstimmungsempfehlung zu formulieren und sich damit für ein Ja zum Projekt «Ensemble» auszusprechen, wie es in einer Mitteilung heisst.

«Wir haben das intensiv diskutiert, natürlich auch in Anbetracht der Tatsache, dass sich Radio-1-Chef Roger Schawinski im Befürworterkomitee engagiert. Dabei sind wir zum Schluss gekommen, dass es wichtig ist, dass auch wir als Privatradiostation uns zu diesem Thema äussern», wird Radio-1-Chefredaktor Jan Vontobel zitiert. So sei es schon länger üblich und anerkannt, dass Zeitungen Abstimmungsempfehlungen herausgeben. Aus Sicht der Radio-1-Leitung spriche deshalb nichts dagegen, dass sich auch eine Privatradiostation politisch äussere und Stellung beziehe, heisst es weiter.

«Wichtig zu betonen ist mir als Chefredaktor, dass die redaktionelle Berichterstattung zur Vorlage bei Radio 1 selbstverständlich weiter neutral erfolgt und beide Seiten mit ihren Argumenten zu Wort kommen», so Vontobel weiter. Die Abstimmungsempfehlung von Radio 1 wird vor allem auf der Internetseite und den sozialen Medien verbreitet. Im Radioprogramm wurde sie am Freitagnachmittag in einem «kritisch und journalistisch geführten Interview» thematisiert, schreibt der Sender dazu. (pd/cbe)

 



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