Über die UKW-Frequenz können Autofahrende in Tunnel im Notfall Sicherheitsdurchsagen und Informationen empfangen. Ende 2024 soll die UKW-Verbreitung von Radioprogrammen eingestellt werden (persoenlich.com berichtete).
Doch in einigen Infrastrukturen wie dem Lötschberg- und dem neuen Gubristtunnel kann UKW schon jetzt nicht empfangen werden, wie die BernerZeitung am Donnerstag berichtete. Autofahrerinnen und -fahrer können sich dort nur über DAB/DAB+ informieren. Und der Ausbau des digitalen Sendesystems auf Schweizer Strassen geht weiter.
Die Nutzerinnen und Nutzer des Lötschberger Autoverlades müssen schon seit 2022 ein DAB-fähiges Autoradio besitzen: Während der Sanierung des Tunnels haben die Tunnelbetreiber in Absprache mit dem Bakom die alte UKW-Anlage mit DAB ersetzt. Da der spezielle DAB-Informationsmodus nur im Tunnel funktioniert, sind die Autoverladewagen zudem mit einer Beschallungsanlage ausgestattet.
In der neuen dritten Röhre des Gubristtunnels hat das Bundesamt für Strassen Astra auf den Einbau einer UKW-Anlage aus Kostengründen verzichtet und nur eine DAB+-Anlage installiert. Zudem habe Astra in rund 200 Tunneln das System auf DAB+ umgestellt.
Die SRF-Sendung «Espresso» hat die Sorge geäussert, dass Notfalldurchsagen Autofahrende ohne DAB+-Empfänger nicht erreichen. Dies ist unter anderem deshalb wichtig, weil der Anteil der UKW-Hörenden laut Bakom immer noch bei 23 Prozent liegt. (yk)
Kommentare
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Dietmar Kopitz, 14.07.2023 20:34 Uhr
Danke für diesen Artikel. Meines Wissens nach haben die Mehrzahl der schweizer Autos kein DAB Radio und der nachträglichliche Umbau ist schwierig und kostet viel. UKW mit RDS ist noch immer perfekt für Verkehrsinformationen im Auto. Warum die Schweiz im Herzen Europas so einen Alleingang machen will, verstehe ich nicht. Wenn überhaupt dann kommt die geplante UKW Abschaltung in der Schweiz zu früh, Es wäre besser so etwas mit seinen Nachbarn zu koordinieren.
