22.08.2003

Radio L

Verstaatlichtes Comeback als Radio Liechtenstein

Rückzug des grössten Geldgebers als Hauptgrund.

Der vor acht Jahren lancierte Liechtensteiner Privatsender Radio L soll zu einem öffentlich-rechtlichen Landessender für das Fürstentum werden und Radio Liechtenstein heissen. Den Neustart plant die Regierung auf den 1. Januar 2004. Zuvor muss aber das Parlament, der Landtag, grünes Licht für die Verstaatlichung der Privatstation geben, wie das Presseamt in Vaduz am Freitag bekanntgab. Traktandiert ist das Geschäft auf die Septembersession, an der auch ein spezielles Gesetz für ein öffentlich-rechtliches Radio behandelt wird.

Mehraufwand von über einer halben Million

Der Grund für die geplante Übernahme des Senders durch den Staat ist der Rückzug des grössten Geldgebers. Private hatten in den letzten acht Jahren 12 Millionen Franken in den Sender investiert. Die Liechtensteiner Regierung will die Aktiven der bisherigen Trägergesellschaft, der Radio-TV AG, für 3.1 Millionen Franken zu übernehmen. Zudem soll der Staat nach der Umwandlung des Privatsenders einen jährlichen Verlustbeitrag von 1.5 Millionen Franken garantieren. Im Vergleich zu den bisherigen staatlichen Zuschüssen beträgt der Mehraufwand 575'000 Franken pro Jahr. Spezielle Gebühren sollen für den Landessender nicht erhoben werden.

Stellenabbau geplant

Die Verstaatlichung wird nicht ohne Stellenabbau vor sich gehen, wie die zuständige Regierungsrätin Rita Kieber-Beck am Freitag in Vaduz vor den Medien erklärte. Die derzeit 35 Vollstellen sollen auf 23 reduziert werden, wobei vor allem die Online-Redaktion vom Abbau betroffen sein wird. Details zur Personalreduktion wurden am Freitag noch nicht bekanntgegeben.


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