Im Interesse der Kommunikationsbranche und vieler Wirtschaftssektoren, die für ihren Markterfolg auf Werbung angewiesen sind, lehnt der Dachverband der kommerziellen Kommunikation, KS/CS Kommunikation Schweiz, die wirtschaftsschädigende Volksinitiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren» ab.
KS/CS Kommunikation Schweiz erachte eine vielfältige und lebendige Medienlandschaft als eine zentrale Voraussetzung für eine prosperierende Kommunikations- und Volkswirtschaft in der Schweiz, heisst es in einer Mitteilung. Vor diesem Hintergrund messe der Dachverband der kommerziellen Kommunikation neben den privaten Anbietern auch dem Service public vitale Bedeutung zu. Gleichzeitig begrüsst er eine Grundsatzdiskussion über die künftigen Möglichkeiten und Grenzen des öffentlichen Dienstes in der Medienwelt und insbesondere der SRG.
Die No-Billag-Initiative sei dagegen ein Kahlschlag, der bei Weitem nicht nur die SRG treffe. Direkt betroffen wären auch die Mitarbeitenden von 21 privaten Lokalradios (kommerzielle und komplementäre) und 13 Regionalfernsehsendern mit Gebührenanteilen. Die Initiative verhindert laut dem Verband auf unschweizerische Art einen konstruktiven Dialog über den Service public der SRG und der konzessionierten Privaten. Aufgrund der zumindest kurzfristig massiven Beschneidung des Werbeplatzangebots würden auch Werbeauftraggeber und Agenturen stark benachteiligt.
KS/CS Kommunikation Schweiz erinnert daran, dass bereits ein zehnprozentiger Rückgang allein in der Kommunikationswirtschaft rund 2200 Arbeitsplätze vernichten und Steuerausfälle in der Höhe von 15,5 Millionen Franken pro Jahr bewirken würden. Ein solcher Rückgang hätte zudem überproportionale Auswirkungen auf viele anderen Wirtschaftssektoren, die für ihr Wachstum auf Werbung angewiesen sind. Der Dachverband der kommerziellen Kommunikation lehnt deshalb die No-Billag-Initiative klar ab, wie er schreibt. (pd/wid)
Kommentare
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Roald Hofmann, 07.11.2017 11:58 Uhr
Ich bin nicht bereit, mit zwangsweise erhobenen Gebühren auf Halde produzierte Akademiker (Ethno, Psycho u Soziologen) zu finanzieren, die im normalen Erwerbsleben nicht beschäftigt würden. Zudem ist klarzustellen, dass "service public" nicht darin bestehen kann, das durch das Wachstum der Bevölkerung von 7 auf 9 Mio Einwohner um rund 25 % angewachsene Gebührenvolumen in zusätzlichen Kanälen und Mediengefässen zu verbrauchen; beim Wasseranschluss zuhause (ebenfalls service public) bekomme ich nur kaltes Wasser geliefert, wärmen muss ich es selber, und es hat auch keinen Hahn für Citor- und Orangenlimonade, sondern nur einen, für das Basisbedürfnis nach fliessendem Wasser. Deshalb: JA zu "no-BILLAG" = JA zu einer entmonopolisierten Medienlandschaft. -
erich heini, 07.11.2017 11:52 Uhr
Den konstruktiven Dialog haben Parlamentarier wie Lombardi beharrlich verhindert.