14.10.2023

Puentervideo.ch

Ex-«SRF DOK»-Chef gründet Video-Netzwerk

Daniel Pünter hat sich selbstständig gemacht und bietet neu Kommunikations-Dienstleistungen an. Dabei setzt er auf ein agiles Netzwerk von Kommunikations- und Videoprofis.
Puentervideo.ch: Ex-«SRF DOK»-Chef gründet Video-Netzwerk
Gründete das Netzwerk Puentervideo.ch: der ehemalige SRF-DOK-Chef Daniel Pünter. (Bild: Michael Perricone)

Daniel Pünter hat SRF vor einem Jahr verlassen – dies nach fast 20 Jahren im Dienst des Schweizer Fernsehen (persoenlich.com berichtete). Im Transformationsprozess «SRF 2024» wird derzeit das grösste Medienhaus der Schweiz auf den Kopf gestellt. Unzählige Stellen werden neu definiert, einige davon auch abgebaut. Daniel Pünter ist anfänglich aktiv an diesem Prozess beteiligt gewesen. «Ich habe mich ironischerweise als Leiter von ‹SRF DOK› quasi selbst abgeschafft», so Pünter zu persoenlich.com. Heute gebe es keine «SRF DOK»-Bereichsleitung mehr. Stattdessen seien bei SRF mehrere kleine trimediale Teams am Werk.

Nun hat sich Pünter selbstständig gemacht, gründete im Sommer eine GmbH und das Netzwerk Puentervideo.ch. Sein Angebot: Video-Creation, Beratung, Ausbildung und Coachings. Vorderhand hat Pünter noch keine Angestellten, dafür arbeitet er mit einem Netz «aus Top-Fachleuten». Erste Aufträge sind da: Zum Kundenkreis gehören Zoo Zürich, PostFinance, Starmind oder Emil Frey.

Teamgrösse je nach Auftrag

Der audiovisuelle Content auf digitalen Kanälen wächst ungebrochen. Jeden Tag werden allein auf YouTube rund 300'000 Videos hochgeladen. Pünter will in dieser unendlichen Menge von Videos auffallen – und zwar mit Qualität und Kreativität, dank seines agilen Netzwerks. «Für jedes Projekt stelle ich die besten Fachkräfte zusammen. Mal sind die Teams grösser, mal kleiner. Je nach Ziel, Auftrag und Budget», erklärt Pünter.

Die Idee, in einem Netzwerk agil zu arbeiten, passe in die heutige Zeit. Dank der Digitalisierung sei es heute einfach, Know-how und Ressourcen in Teams zusammenzuführen. In der Schweiz gebe es mehr als genug hervorragende Technik und Fachleute, meint Pünter. Er werde deshalb bewusst nicht in Schnittplätze, Kameras und Videotechnik investieren, sondern ins Netzwerk. Dazu würden Multimedia-Studienabgänger, erfahrene Produzenten, Editorinnen oder Kameraleute gehören.

Stationen bei Schawinski und SRF

Seine Medienkarriere startete Daniel Pünter in den 1990er-Jahren. Nach seinem Studium an der Uni Zürich arbeitete er zuerst als TeleZüri-Videojournalist, dann als VJ-Ausbildner, Redaktions- und schliesslich als Programmleiter für Roger Schawinski. Nach dem Verkauf der Gruppe an Tamedia (heute TX Group), wechselte Pünter zu SRF als Ausbildner und «Rundschau»-Redaktor. Vor 20 Jahren konzipierte und gründete er laut eigenen Aussagen das SRF-Gesellschaftsmagazin «Glanz & Gloria», darauf folgte die Redaktionsleitung der Newssendung «Schweiz aktuell».

«Der Höhepunkt meiner SRF-Karriere war ‹SRF DOK›. Als Leiter verantwortete ich ein vielseitiges Portfolio: Von ‹Auf und davon›, ‹Mona mittendrin›, über investigative Dokumentarfilme und ‹Reporter› bis hin zum YouTube-Format ‹Rec.›», so Pünter.

Beratung und Ausbildung

Künftig wird Pünter auch als Berater tätig sein. Vor allem bei mittleren und grösseren Organisationen sieht er ein grosses Potenzial, die Videokommunikation, das Storytelling zu verbessern und die Effizienz zu steigern. Es gehe darum, die Stärken der Videokommunikation zu kennen und diese intern und extern richtig zu nutzen, die Ressourcen zu ordnen und Prozesse zu optimieren.

Wie er in einer Mitteilung in eigener Sache schreibt, bringe er viel Erfahrung: TV-Stationen und eine Agentur habe er beraten, zudem «weiter über» hundert Kommunikationsfachleute, Journalistinnen und Journalisten sowie Medientams habe er ausgebildet – unter anderem an der ZHAW, am MAZ, beim ARD, ZDF und SRF. «Ich war in Deutschland und Südafrika, um unzähligen Leuten das TV- und VJ-Handwerk beizubringen. Ich liebe es, Erfahrungen und Wissen weiterzugeben», so Pünter. Dies sei mit ein Grund, warum er sich an der Fachhochschule Graubünden FHGR als Mentor von Studierenden engagiere.

Unternehmenskommunikation

Als SBB-Medienchef lernte Pünter auch die Corporate Communication kennen. Dort leitete er ein 15-köpfiges Medienteam und organisierte für CEO Andreas Meyer und VR-Präsidentin Monika Ribar Medienanlässe und Interviews. Pünter erinnert sich: «Highlight war die Eröffnung des neuen Gotthard-Bahntunnels 2016. Ein Wahnsinnsereignis.» Bei den SBB lernte Pünter neben den Mechanismen der Unternehmenskommunikation auch die integrierte Arbeitsweise in einem Newsroom kennen.

Um seine Praxiserfahrung mit Theorie und aktuellem Wissen zu ergänzen, absolvierte er an der Hochschule St. Gallen HSG ein CAS in Kommunikation/Marketing. (pd/cbe)

 


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