08.09.2006

Deutschland

Krankenhäuser verstärken PR-Massnahmen

Auch in der Schweiz Konkurrenzsituation.

Am 5. September veröffentlichte die Gesundheitsdirektion des Kanton Zürich eine Liste, in der die Kosten der Zürcher Spitäler miteinander verglichen werden. Man wolle damit Transparenz schaffen, heisst es in der Mitteilung. Darüber hinaus wird mit der Rangliste der Spardruck in den Spitälern erhöht. Der Wettbewerb der Spitäler spielt aber in der ganzen Schweiz. In Deutschland reagieren die Krankenhäuser auf die Situation im Gesundheitsmarkt mit mehr Kommunikation.

Die deutschen Krankenhäuser wollen in Zukunft mehr Geld in ihre Öffentlichkeitsarbeit investieren. Laut einer aktuellen Umfrage der Agentur Kohl PR & Partner plant knapp die Hälfte der Kliniken die PR-Massnahmen zu verstärken. Da der Wettbewerb gegenüber anderen Krankenhäusern stetig zunimmt, wollen besonders die grösseren Kliniken mit über 300 Betten mehr für ihre PR-Arbeit ausgeben. 60 Prozent gaben an, künftig mehr Geld in die Öffentlichkeitsarbeit zu investieren.

"Entscheidend für den Erfolg der Kampagnen ist, dass sie absolut nutzwertig für den Patienten sind", meint Peter Rall, geschäftsführender Gesellschafter von Kohl PR & Partner, im Gespräch mit pressetext. Es sei wichtig, dass die Werbung eine klare Sprache verwende und einfach verständlich präsentiert wird. "In welchem Medium am besten geworben werden sollte, hängt von den jeweiligen Kliniken ab. Regionale, kleinere Häuser werden vermutlich verstärkt in ihrem Einzugsgebiet Öffentlichkeitsarbeit betreiben", so Rall.

Demnach würden sich für diese besonders regionale Tageszeitungen oder Radiosender anbieten. Als zweite wichtige Zielgruppe für die Kampagnen dürfe man keinesfalls auf die einweisenden Ärzte vergessen, gibt Rall gegenüber pressetext zu Bedenken. Diese sind neben den Patienten ebenfalls wichtige Entscheidungsträger bei der Auswahl eines Krankenhauses.

Laut einer Erhebung der Instituts Omniquest nutzen derzeit etwa zwei Drittel aller Kliniken in Deutschland regelmässig die Möglichkeit von Öffentlichkeitsarbeit. Rund 20 Prozent tun dies in unregelmässigen Abständen und jedes zehnte Krankenhaus unternimmt überhaupt keine PR-Massnahmen. Jene Kliniken, die für ihr Haus werben, haben zu 97 Prozent auch eine eigene Homepage. 90 Prozent setzen auf Broschüren oder verschicken Pressemitteilungen. Viele Kliniken versuchen auch eine eigene Marke zu entwickeln. Laut Umfrage investieren 64 Prozent in Corporate Design.



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