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Medien müssen Vertrauen aufbauen

Marcus Knill

Am Sicherheitspolitischen Bodenseekongress über den Informationskrieg, der am letzten Wochenende in Bregenz stattfand, wurde bewusst gemacht, wie mit Worten und Bildern manipuliert werden kann. Die Künstliche Intelligenz wird dabei ein neuer, gefährlicher Treiber werden. Im Gegensatz zu den bisherigen Bildmanipulationen, die dank Fehlern meist entlarvt werden konnten, sind die Manipulationen mit Künstlicher Intelligenz viel perfekter. 

So moderierte seit kurzem auf dem neuen Westschweizer Privatsender M Le Média als virtuelle Wetterfee den Wetterbeitrag, ohne dass dies erkannt wurde. Es ist schon erstaunlich, dass die künstliche Person wochenlang nicht aufgefallen war. Die virtuelle Moderatorin basierte auf künstlicher Intelligenz. Jüngst kam es auch nach einem gefakten Interview mit dem verunfallten Michael Schuhmacher zu einen Medienwirbel. Der Beitrag - ebenfalls mit künstlicher Intelligenz hergestellt – wirkte authentisch.
Künftig lassen sich mit künstlicher Intelligenz Beiträge aus allen Sparten täuschend echt herstellen. Sie werden künftig auch im Informationskrieg eine grosse Rolle spielen. Es wird immer schwerer, die Fake-Informationen zu entlarven. Die Bild und Videofälschungen werden laufend perfektioniert. Für die Medien ist es deshalb wichtig, Vertrauen aufzubauen. Auch die Bildung über alle neue Techniken dürfen wir nicht vernachlässigen.
Eine Erkenntnis in Bregenz lautete: Wer glaubwürdig lügt, manipuliert gut. Wenn Lügen ständig wiederholt werden, wirken sie nachhaltig. Die LLL Regel bewährt sich: Lügen-Lügen-Lügen.

Marcus Knill ist Experte für Medienrhetorik, Berater und Autor von rhetorik.ch.

Unsere Kolumnistinnen und Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.

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