17.03.2021

Google Ads Safety Report

3,1 Milliarden Anzeigen gelöscht

Der Suchmaschinen-Gigant hat seinen Bericht zur Sicherheit von Anzeigen publiziert. Im Jahr 2020 wurde eine Rekordzahl an missbräuchlichen Ads gelöscht. Dies geht aus einem Blog von Scott Spencer, Vizepräsident Ads Privacy & Safety bei Google, hervor.
Google Ads Safety Report: 3,1 Milliarden Anzeigen gelöscht
Im letzten Jahr hat Google laut eignene Angaben einen Anstieg von missbräuchlicher Werbung und betrügerischem Verhalten von Akteuren verzeichnet. (Bild: pixabay)

Am Mittwoch hat Google wie seit zehn Jahren üblich den Ads Safety Report veröffentlicht. Darin wird die Tätigkeit zur Verhinderung von böswilliger Nutzung der Werbeplattformen vorgestellt.

Der Ads Safety Report ist eine regelmässige Kommunikation, wie Google Transparenz darüber schafft, wie Werbung auf seinen Plattformen funktioniert. Im vergangenen Frühjahr wurde ein Programm zur Überprüfung der Identität von Werbetreibenden eingeführt. So werden Werbetreibende in mehr als 20 Ländern verifiziert. Zusätzlich sind nun Name und Standort des Werbetreibenden für die Nutzer einsehbar.

Über 3,1 Milliarden Anzeigen blockiert oder entfernt

Im Jahr 2020 wurden Googles Richtlinien und sowie deren Durchsetzung auf die Probe gestellt: Pandemie, Wahlen und den Kampf gegen Akteure, die nach neuen Möglichkeiten suchen, Menschen online auszunutzen. Laut Google arbeiteten tausende von Mitarbeitenden rund um die Uhr, «um Nutzern, Entwicklern, Publishern und Werbetreibenden ein sicheres Erlebnis zu bieten».

Mehr als 40 Richtlinien für Werbetreibende und Publisher wurden hinzugefügt oder aktualisiert. Ausserdem wurden etwa 3,1 Milliarden Anzeigen blockiert oder entfernt, weil sie gegen die Richtlinien verstossen haben und weitere 6,4 Milliarden Anzeigen eingeschränkt.

Dies ist das erste Jahr, in dem der Suchmaschinenbetreiber Informationen über Werbeeinschränkungen weitergibt. Dies wird auf der Grundlage von geografischen Gegebenheiten, lokalen Gesetzen und Zertifizierungsprogrammen vorgenommen. So verlangt Google zum Beispiel von Online-Apotheken, dass sie ein Zertifizierungsprogramm absolvieren. Sobald sie zertifiziert sind, werden deren Anzeigen nur in bestimmten Ländern angezeigt, in denen der Online-Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten erlaubt ist.

Google habe ausserdem in seine automatisierte Erkennungstechnologie investiert, um das Web auf die Einhaltung von Publisher-Richtlinien zu überprüfen. Dank dieser Investition und einiger neuer Richtlinien wurde die Durchsetzung deutlich erhöht und im Jahr 2020 Anzeigen von 1,3 Milliarden Publisher-Seiten entfernt, im Vergleich zu 21 Millionen im Jahr 2019. Ausserdem hat Google die Schaltung von Anzeigen auf über 1,6 Millionen Publisher-Seiten mit tiefgreifenden oder schwerwiegenden Verstössen gestoppt.

Neue Bedrohungen

Als die Zahl der Covid-19-Fälle im vergangenen Januar weltweit anstieg, sah sich Google dazu gezwungen, Verhaltensweisen wie Preistreiberei bei gefragten Produkten wie Handdesinfektionsmitteln, Masken und Hygienetücher oder Anzeigen, die falsche Heilmittel bewerben, zu verhindern.

Wie Facebook (persoenlich.com berichtete) hat auch Google auf Websites von Gesundheitsorganisationen, lokale Behörden und vertrauenswürdigen Unternehmen aufmerksam gemacht, um wichtige Updates und Inhalte zu veröffentlichen, während man gleichzeitig Missbrauch verhinderte. Da zudem Behauptungen und Verschwörungen über den Ursprung und die Verbreitung des Coronavirus im Internet kursierten, wurden neue Richtlinie eingeführt, die sowohl Werbung als auch monetarisierte Inhalte über Covid-19 oder andere globale Gesundheitsnotfälle verbietet, die dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen.

Insgesamt hat Google im Laufe des Jahres über 99 Millionen Anzeigen mit Bezug zu Covid blockiert, darunter solche für «Wundermittel», N95-Masken aufgrund von Lieferengpässen und zuletzt auch gefälschte Impfstoffdosen.

Kampf gegen die neue Formen von Betrug

Im letzten Jahr hat Google einen Anstieg von missbräuchlicher Werbung und betrügerischem Verhalten von Akteuren verzeichnet, die versuchen, Benutzer in die Irre zu führen. Zunehmend werde dabei «Cloaking» verwendet. Damit wird eine Technik bezeichnet, die der Suchmaschine eine andere Zielwebsite vorgaukelt als der User schliesslich zu sehen bekommt. So können die Richtlinien der Suchmaschinen umgangen werden. Google ist hier daran, neue Programme einzuführen.

Ausserdem werde laufend in Technologien zur besseren Erkennung von koordiniertem schädlichem Verhalten investiert, um so mehrere betrügerische Akteure auf einmal zu sperren.

Die Anzahl der von Google wegen Richtlinienverstössen gesperrten Werbekonten stieg um 70 Prozent von 1 Million auf über 1,7 Millionen. Darüber hinaus wurden über 867 Millionen Anzeigen blockiert oder entfernt, weil sie versucht haben, die Erkennungssysteme zu umgehen, einschliesslich Cloaking, und weitere 101 Millionen Anzeigen, weil sie gegen die Richtlinien zur Falschdarstellung verstossen haben. Das sind insgesamt über 968 Millionen Anzeigen.

Schutz von Wahlen auf der ganzen Welt

In den letzten Jahren hat Google immer strengere Richtlinien und Beschränkungen eingeführt, die regeln, wer und auf welche Weise wahlbezogene Werbung auf der Plattform geschaltet werden darf. Zu diesem Zweck hat der Suchmaschinenriese eine umfassende Sammlung für politische Anzeigen in den USA, Grossbritannien, der Europäischen Union, Indien, Israel, Taiwan, Australien und Neuseeland eingeführt.

Das Verifizierungsprogramm wurde weltweit ausgebaut. Es verifizierte im Jahr 2020 mehr als 5400 zusätzliche Wahlwerber und Wahlwerberinnen. Als in den USA klar wurde, dass der Ausgang der Präsidentschaftswahlen nicht sofort feststehen würde, hatte sich Google entschieden, die US-Wahl unter die Richtlinie zu sensiblen Ereignissen zu stellen. So wurde eine Pause für politische Anzeigen in den USA durchgesetzt, die nach Schliessung der Wahllokale begann und bis Anfang Dezember andauerte. In dieser Zeit wurden mehr als fünf Millionen Anzeigen vorübergehend pausiert und Anzeigen bei über drei Milliarden Suchanfragen blockiert, die sich auf die Wahl, die Kandidaten oder deren Ergebnis bezogen.

Hass und Gewalt

Im Jahr 2017 hat Google Mittel zur Überprüfung von Websites auf Seitenebene entwickelt, einschliesslich nutzergenerierter Kommentare, um es Publishern zu ermöglichen, ihre Websites weiter zu betreiben und gleichzeitig Werbetreibende vor negativen Platzierungen zu schützen. So wurden auf fast 168 Millionen Seiten im Rahmen der Richtlinie für gefährliche und herabwürdigende Inhalte Massnahmen ergriffen.

Dies schreibt Google zum Schluss: «Wir wissen, dass es dem gesamten Ökosystem zugutekommt, wenn wir Entscheidungen durch die Linse der Nutzersicherheit treffen. Wenn wir das Vertrauen von Werbetreibenden und Publishern bewahren, hilft das ihren Unternehmen, langfristig erfolgreich zu sein. Im kommenden Jahr werden wir weiterhin in Richtlinien, unser Expertenteam und die Durchsetzungstechnologie investieren, um potenziellen Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein. Wir bleiben auch standhaft auf unserem Weg, unsere Verifizierungsprogramme weltweit zu skalieren, um die Transparenz zu erhöhen und mehr Informationen über das Werbeerlebnis allgemein verfügbar zu machen.» (pd/lol)



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