06.06.2022

Mediapulse

Hybrides TV-Messsystem lanciert

Am 1. Juli wechselt die TV-Nutzungsforschung in der Schweiz auf ein hybrides TV-Messsystem. Mediapulse hat dies bei einem Launch-Event gefeiert.
Mediapulse: Hybrides TV-Messsystem lanciert
Auf der Bühne beim Launch-Event (v.l.): Mediapulse-CEO Tanja Hackenbruch; Laurence Deléchapt, Directrice TV et Cross Médias Médiamétrie (Frankreich); Ricardo Gomez-Insausti, Vice-President of Research Numeris (Kanada); Beat Hulliger von der Fachhochschule Nordwestschweiz. (Bild: zVg)

Am 2. Juni hat Mediapulse zum Launch-Event zum hybriden TV-Mess-System geladen. Nach einem halbjährigen Parallelbetrieb hat sich die TV-Branche versammelt, um das gemeinschaftliche Projekt abzuschliessen, Erfahrungen mit den neuen Daten auszutauschen und auf die Umstellung am 1. Juli 2022 anzustossen.

Die Mediapulse-CEO Tanja Hackenbruch eröffnete den Event gemäss einer Mitteilung mit einer Tour d’Horizon über die Entwicklungszeit – von ersten Absichtserklärungen 2014 bis zum konkreten Projektstart unter Tanja Hackenbruch und Mirko Marr. Ebenso liess sie die «intensive Zusammenarbeit» mit den verschiedensten Parteien Revue passieren und bedankte sich bei den Dienstleistern Genistat (Programmierung/Modellierung) und Kantar (Panelbetreiberin), den Datenpartnern Swisscom und Sunrise (ehemals UPC), den Sendern und Vermarktern für die «breite Mitarbeit», dem Bakom für die stetige Unterstützung und den Projektverantwortlichen bei Mediapulse, Mirko Marr und Andreas Thaller, sowie dem ganzen Team.

Admeira begrüsst neue Währung

Danach präsentierten Vertreterinnen und Vertreter des Schweizer Markts ihre Sicht auf die neue TV-Währung. So beispielsweise Andrea Haemmerli, Geschäftsführerin Seven.One Entertainment Group Schweiz zu Hi-Res TV Data aus Sicht eines Senders. Sie freute sich gemäss Mitteilung über die «granularen Werte für die Programmplanung und die Zunahme der Stabilität in den Daten».

Admeira-CEO Frank Zelger äusserte sich zu Hi-Res TV Data aus Vermarktersicht. Er begrüsste die Einführung der neuen Währung, betonte dabei aber die Wichtigkeit der zuverlässigen täglichen Umsetzung im operativen Geschäft.

Zum Abschluss brachte Michael Selz, Managing Partner Insights & Strategy bei OMG Schweiz, die Agentursicht zu Thema ein. Er habe sich überzeugt gezeigt, dass die neue Währung dem Medium TV helfen werde. Dies durch «stabilere Werte für spitze Zielgruppen und einen klaren Leistungsnachweis über den ganzen Tag».

Experte errachtet Lösung als «optimalen Kompromiss» 

Danach kamen unabhängige Experten aus dem In- und Ausland zur Sprache. Beat Hulliger von der Fachhochschule Nordwestschweiz, der das Projekt als externer Experte begleitet hat, präsentierte statistische Aspekte der Hybridisierung der TV-Forschung. Er erachtet die umgesetzte Lösung als «optimalen Kompromiss» zwischen methodischen und operativen Herausforderungen.

Laurence Deléchapt, Directrice TV et Cross Médias Médiamétrie, beleuchtete als Vergleich den Ansatz von Médiamétrie in Frankreich: Panel und Return Path Data: Hybridisierung als Antwort auf die Frage der Fragmentierung. Sie bewundere die Schweiz für den «Mut und die Entschlossenheit, die neue Währung breit abgestützt einzuführen». Zum Schluss präsentierte Ricardo Gomez-Insausti, Vice-President of Research Numeris (Kanada), die Etam-Messlösung von Numeris im Vergleich zur Hi-Res TV-Publikumsmessung von Mediapulse. Er zeigte sich gemäss Mitteilung «enthusiastisch» und betonte, dass sich die Schweiz sehr glücklich schätzen könne, ein solches Projekt erfolgreich abgeschlossen zu haben.

Mediapulse spricht von «Vorreiter-Rolle»

«Diese breite Umschau zeigte nicht nur, dass das hybride TV-Mess-System in der Schweiz bereits angekommen ist und breite Akzeptanz im Markt findet – bei Sendern, Vermarktern und Agenturen», so die Mediapulse in der Mitteilung weiter: «Sie zeigte auch, dass der Ansatz den Ansprüchen an Wissenschaftlichkeit aber auch an Wirtschaftlichkeit und Effizienz genügt.» Und sie habe bestätigt, dass ähnliche Ansätze zwar in vielen Ländern auch verfolgt würden, die Schweiz aber die «Vorreiter-Rolle» einnehmen dürfe.

«Ich bin sehr stolz, dass wir nach langer, harter Arbeit jetzt Forschungsgeschichte schreiben können. Dass so viele verschiedene Marktteilnehmer zusammengespannt haben, ist beispiellos», lässt sich Mediapulse-CEO Tanja Hackenbruch in der Mitteilung zitieren: «Damit haben wir als Brückenbauerin eine integrative Kraft erzeugen können und Innovation möglich gemacht.»

Mirko Marr, Head of Research Mediapulse, sagte: «Den Auftrag, das weltweit erste hybride TV-Mess-System mit täglicher Datenproduktion zu bauen, bekommt man als Medienforscher nicht alle Tage. Und das Risiko, dass man an dieser Aufgabe scheitert, ist enorm. Aber doppelt unwahrscheinlich heisst eben nicht unmöglich. Deshalb möchten wir mit dem heutigen Event all jenen danken, die uns entweder den Auftrag gegeben oder die uns vor dem Scheitern bewahrt haben.» (pd/tim)



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