Sie selber nimmt am Frauenstreik vom Freitag nicht teil, unterstützt aber das Anliegen der Streikenden. «Meiner Ansicht nach ist das ein sehr wichtiges Zeichen», sagt Ellen Ringier, Juristin und Verlegerin des Elternmagazins «Fritz & Fränzi», in einem «SonntagsBlick»-Interview.
Als hauptsächliches Kernthema macht Ringier die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus. «Solange wir keine Tagesschulen, zu wenig nachschulische Betreuung und nicht genügend qualitativ hochwertige Kinderhorte anbieten, kommen wir in Sachen Berufschancen für Frauen nicht vom Fleck.» Tagesschulen würden «substanziell mehr Frauen in den Vollberuf bringen», so die 67-Jährige.
Dass es nur langsam vorwärts gehe, habe einen Grund, so Ringier: «Männer haben ein wenig Angst. Jeder Gesellschaftsteil, der ein Privileg zu verlieren droht, kämpft für sein Privileg.» Ein einzelner Tag wie der Frauenstreik sei aber nicht entscheidend, damit Frauen mehr Chancen erhalten würden. «Aber es ist wichtig, dass wir Frauen uns und unsere Forderungen sichtbar machen und dass dieser Streik etwas bewegt. Ich wünsche mir, dass Frauen die Solidarität aufbringen, um ihre Anliegen zeitnah auf der politischen Ebene verwirklichen – mit Entschlossenheit, Beharrlichkeit und Mut», so Ringier. (cbe)
Kommentare
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Daniel Ganzfried, 10.06.2019 18:33 Uhr
Da wäre es doch schön, wenn die emanzipatorische Frau Ringer ihrem Mann dabei helfen würde, schon Mal und vorneweg im eigenen Konzern für mehr Lohngleichheit und grad auch noch für weniger menschenverachtende Frauenbilder- und Geschichten zu sorgen. Schade hat die eigene Journalistin in dem erwähnten Interview sie nicht dazu befragen (wollen, dürfen, können?).