06.04.2020

Songs gegen die Krise

Medien machen musikalisch Mut

Immer häufiger kursieren Videos von Schweizer Medien, in denen Journalisten zu Sängern werden. Ob MySports, Izzy oder Radio Zürisee, sie alle haben eigene Coronasongs ins Netz gestellt. Und ein Blaulicht-Reporter lässt sogar Sanitäter tanzen.
Songs gegen die Krise: Medien machen musikalisch Mut
Wenn Medienschaffende musizieren (v.l.): Radio-Zürisee-Musikchef Roger Rhyner, Izzy-Videoproduzent Remo Schluep und MySports-Kommentator Thomas Rottmeier. (Bilder: Screenshots)
von Christian Beck

Schon früh einen eigenen Coronasong ins Rennen geschickt hat das Schweizer Social-Magazin Izzy. Die sogenannte «Coronaband», bestehend aus Izzy-Machern, sang bereits Anfang März auf der Strasse «I can't get no disinfection»:

Dieses Video ging viral, erreichte mittlerweile über eine halbe Million Views und sorgte für 40'000 Interaktionen. «Der Song ging um die Welt. Ärzte im In- und Ausland haben uns angefragt, ob sie das Video bei sich im Wartezimmer laufen lassen dürfen. Und Grundschüler in Berlin lernen den Song im Fach Englisch. Schweizer Schüler singen ihn zusammen mit den Lehrkräften per Skype», so Bernhard Brechbühl, Chief Content Officer der Energy-Gruppe und Head of Izzy, auf Anfrage. Medien aus Deutschland, Portugal oder Bangladesch berichteten über den Song.

«Bliib dehei»

Mittlerweile soll man nicht mehr am Seebecken flanieren, sondern zuhause bleiben, so der dringende Appell des Bundesrats. Genau diesen Aufruf machte der TV-Sender MySports zum Thema, liess einen Baschi-Klassiker neu aufleben und änderte diesen zu «Bliib dehei»:

Für «Bliib dehei» griff MySports-Eishockey-Kommentator Thomas Rottmeier zur Gitarre und zum Mikrofon, das MySports-Team lieferte Bilder aus den heimischen Stuben dazu.

Ein Danke «mit Megahertz»

Ein drittes Beispiel kommt von Radio Zürisee. Die Rapperswiler bedankten sich mit einem eigens komponierten Song bei den Heldinnen und Helden vom Alltag: dem Pflegepersonal, der Ärztin, dem Postboten, der Mitarbeiterin im Detailhandel, dem Buschauffeur, der Apothekerin, der Telekomanbieterin, der Nachbarin für den Einkauf und vor allem bei allen, die zuhause bleiben:

«Unser Morgenanchor Mario Steiner komponierte den Song – und das ganze Team trug mit Singen oder einem Video aus dem Homeoffice oder aus dem Studio seinen Teil dazu bei, ganz dem Motto getreu #mitdirdihei», so Radio-Zürisee-Geschäftsleiter Matthias Kost auf Anfrage von persoenlich.com. «Der Song könnte auch nicht besser erfassen oder repräsentieren, mit welchem Spirit und mit welcher Leidenschaft unser Team im Moment diese Krise unter erschwerten Bedingungen meistert und für unsere Hörerinnen und Hörer ein grossartiges Programm abliefert.»

Schwingerkönigin schwingt die Hüften

Einen anderen Weg wählte Blaulicht-Reporter Beat R. Kälin, der im Alltag für diverse Schweizer TV-Stationen Bilder liefert. «In unserem Umfeld hören wir, dass es nun langsam reicht mit negativen Schlagzeilen. Immer mehr Menschen verlangen gerade in dieser schwierigen Zeit nach positiven Nachrichten, nach Stoff, über den sie schmunzeln können und der das Coronavirus wenigstens für einen Moment in den Hintergrund drängt», sagt der Inhaber von BRK News zu persoenlich.com.

Selber singen wollte Kälin nicht. Aber: Menschen aus der ganzen Schweiz wurden aufgefordert, Videos zu schicken, auf denen sie zu «Insieme» von Toto Cutugno tanzen. Dies taten unter anderem auch Schwingerkönigin Sonia Kälin oder das Comedy-Duo Die Zwillinge. Selbst Sanitäter liessen sich in einer Pause zu einem Tänzchen hinreissen:

Das Tanzvideo dürfte noch mehr Leute zum Mittanzen bewegen. Kälin: «Gerne stellen wir Interessierten dieses Video zur freien Verfügung.»



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