22.01.2007

Ivo Sacchi

Schweizer Tonträgermarkt deutlich eingebrochen

CD wird trotzdem nie verschwinden.

Das illegale Downloaden macht dem Musikbusiness schwer zu schaffen. Der Schweizer Tonträgermarkt brach 2006 um satte 15 Prozent ein. Dies erklärte Ivo Sacchi, Chef von Universal Music Switzerland, gegenüber der Mittelland Zeitung (MZ). Der Marktanteil von Universal habe aber um 2 Prozentpunkte zugenommen, sagte Sacchi im Interview. Trotzdem mache ihm diese Entwicklung Sorgen: "Wir bewegen uns auf einem sehr schmalen Pfad. Die internationalen Musikkonzerne gehen sogar so weit, dass sie sich fragen, ob es sich noch lohnt, die nationalen Märkte zu bearbeiten."

Ein globales Unternehmen könne die Vertreiber in der Schweiz auch direkt aus dem Ausland beliefern, gibt Sacchi zu bedenken. Das nationale Repertoire müsste aber aufgegeben werden. Das sei auch für Universal nicht auszuschliessen. Laut Sacchi wäre das für die Schweizer Musikszene eine Katastrophe. Die Signale, welche die Schweiz ins Ausland sende, seien aber nicht ermutigend. Die Gesetzesvorlage zur geplanten Revision des Urheberrechts sei viel zu schwammig formuliert. Die Nutzung einer illegalen Quelle müsste in jedem Fall verboten werden.

Privatkopien müssten ausdrücklich auf den eigenen und persönlichen Gebrauch beschränkt werden, fordert Sacchi. Das kostenpflichtige Downloaden von Musik aus dem Internet könne die Ausfälle im Tonträgerverkauf auch weltweit noch nicht kompensieren, stellt der Universal-Boss fest. Weltweit würden in dieser Sparte 2 Mrd. Dollar generiert. Das mache nur 5.5 Prozent des gesamten Marktes aus. Bei Universal Music seien es 10 Prozent.



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