18.06.2020

Kurt Aeschbacher

TV-Moderator gelangt an den Presserat

Eine katholische Kirchenzeitung hat ein Interview mit dem 71-Jährigen zuerst abgelehnt – weil er schwul ist.
Kurt Aeschbacher: TV-Moderator gelangt an den Presserat
Wurde Ende 2018 von SRF verabschiedet: Kurt Aeschbacher. (Bild: SRF/Oscar Alessio)

Das Schweizerische Katholische Sonntagsblatt hat ein zweiseitiges Interview mit Fernsehmoderator Kurt Aeschbacher als «ungeeignet» empfunden. Da der 71-Jährige bekennender Homosexueller sei, hätten sowohl der Verleger als auch der «geistliche Leiter» der Zeitschrift, Graubündens Generalvikar Andreas Fuchs, Bedenken, das Interview zu veröffentlichen, heisst es in einem Mailverkehr, aus dem tagesanzeiger.ch und die Weltwoche am Donnerstag zitieren.

Chefredaktorin Melanie Host schrieb demnach an den freien Journalisten Andreas Raffeiner, der das Interview führte: «Person und Positionen von Kurt Aeschbacher passen einfach nicht zur Linie unseres Blattes und – nicht zu vergessen! – der Leserschaft, die auf Irritationen gerne mit Abbestellung reagiert.» Diese Begründung bezeichnet Kurt Aeschbacher als «eine schwerwiegende Diskriminierung aufgrund meiner sexuellen Ausrichtung».

Obwohl die katholische Zeitschrift nun das Interview in der Ausgabe vom Sonntag doch noch publizieren will, schaltet Aeschbacher den Presserat ein. «Der Entscheid, das Interview doch noch abzudrucken, ändert nichts an der Brisanz der Aussage, eine Publikation zuerst abzulehnen und erst auf Druck meiner Intervention einzulenken», sagt er zum Tages-Anzeiger. (cbe)



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