Auch vor diesem aussergewöhnlichen Jahr macht das jährliche Sommerloch nicht Halt. Mit 329,3 Millionen Bruttofranken liegt der Werbedruck im Juli nur leicht über dem Jahrestiefstwert aus dem April, als der landesweite Lockdown den Werbemarkt einbrechen liess (persoenlich.com berichtete). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat liegt bei minus 9,2 Prozent und beträgt damit erstmals seit Februar wieder weniger als ein Zehntel. Kumuliert liegt der Werbedruck der ersten sieben Monate des Jahres rund 18 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die Out-of-Home Werbung floriert weiter, wie es in einer Mitteilung von Media Focus heisst. Nachdem sich bereits im Juni eine Erholung des durch Aussenwerbung generierten Werbedrucks abzeichnete, kann die Mediengruppe im Juli gar eine rund zehnprozentige Steigerung gegenüber dem Vormonat verzeichnen. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einer Erhöhung des Werbedrucks um satte 22,3 Prozent.
Währenddessen ist der Werbedruck in allen anderen Mediengruppen im Vorjahresvergleich weiterhin rückgängig. Besonders stark trifft es im Juli die Fernsehwerbung: Der TV-Werbedruck liegt rund ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang der Fernsehwerbung macht sich auch im Media-Mix bemerkbar. Im März war TV-Werbung für stolze 34 Prozent des gesamten Werbedrucks verantwortlich. Nach einem konstanten Rückgang während der vergangenen Monate liegt der Wert im Juli noch bei 21 Prozent.
Als sehr krisensicher und konstant erweist sich auf der anderen Seite die Radiowerbung. Der Radiowerbedruck machte dieses Jahr stets zwischen 2 und 3 Prozent des Gesamtwerbedrucks im Schweizer Werbemarkt aus. Mit einem leichten Rückgang um 3.4 Prozent liegt der Radiowerbedruck im Juli beinahe auf Vorjahresniveau.
Top-Branche Detailhandel wieder im Plus
Wie schon im Juni befinden sich die Reinigungsbranche und Bauen, Industrie, Einrichtung Year-to-date (YTD) im Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dank dem im Juli generierten Werbedruck gesellt sich nun auch die Detailhandelsbranche hinzu. Der Grossteil der Branchen sieht sich jedoch weiterhin mit einer Abnahme des Werbedrucks YTD konfrontiert. Der 18-prozentige Rückgang des kumulierten Werbedrucks von Januar bis Juli im Vorjahresvergleich ist also nicht verwunderlich.
Nur sechs Branchen steigerten den Bruttowerbedruck im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat, während deren 15 den Werbedruck senkten. Entsprechend resultiert im Gesamtmarkt im Juli eine Abnahme um 9,2 Prozent im Vorjahresvergleich.
Der Streamingdienst Disney+ ist das meistbeworbene Produkt im Juli. Ins Ranking der Top 10 Werbungtreibenden schafft es Disney trotzdem knapp nicht, die Walt Disney Company belegt Rang 12. Nachdem die Informationskampagne des Bundesamts für Gesundheit zum Coronavirus zuletzt die Plätze 4 und 1 der Top Produkte besetzt hatte, resultiert im Juli Rang 6. Damit ist auch das BAG erneut nicht unter den Top 10 Werbungtreibenden zu finden. (pd/cbe)